Da eine Lernstörung immer aus einem Komplex unterschiedlicher Ursachen besteht, ist es wichtig, diese auch nicht isoliert und singulär zu thematisieren, sondern ganzheitlich und systemisch. Die individuelle Förderung des Kindes steht daher im Mittelpunkt der integrativen Lerntherapie. Die Person wird dort abgeholt, wo sie gerade in ihrer Lernentwicklung blockiert ist. Dafür wird das aktuelle Lern- und Lebensumfeld im Spannungsfeld Schule – Kind – Eltern analysiert. Dabei geht es weniger darum, Defizite aufzulisten, als vielmehr darum, durch ein vielfältiges Methoden- und Materialangebot (u.a. Heilpädagogik, Ergotherapie und Kinesiologie sowie Verhaltens-, Gesprächs-, und Gestalttherapie, der Suggestopädie, oder dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP)) das Selbstwertgefühl des Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen zu stärken. Durch Erfolgserlebnisse soll das Vertrauen in die eigenen Stärken geweckt und unterstützt werden, womit wiederum neue Motivation für das Lernen entsteht. Das Ziel der integrativen Lerntherapie ist es nicht, eine lebenslange Lernhilfe bereitzustellen, sondern durch die Vermittlung von Lerntechniken die Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten, damit die lerngestörte Person in Zukunft selbstständig und eigenverantwortlich lernen kann. Je früher die integrative Lerntherapie angewendet wird, desto eher kann sie in einem prophylaktischen Sinn wirken, indem sie einer möglichen Psychotherapie aufgrund psychischer Störungen zuvor kommt.