Unter Konzentrationsstörungen versteht man im Allgemeinen die vorübergehende Beeinträchtigung der Fähigkeit, sich auf einen Gegenstand längerfristig zu konzentrieren. Ist die Störung nicht vorübergehend, spricht man von einer Konzentrationsschwäche. Die Störung der Konzentration kann in beiden Fällen ein Symptom für andere Störungen bzw. Krankheiten sein. Daher können verschiedene Ursachen sowohl körperlich-organischer als auch psychosomatischer oder neurologischer Natur Auslöser einer Konzentrationsstörung sein.
Die Betroffenen klagen über Vergesslichkeit, Müdigkeit und leichtsinnige Fehler. Sie lassen sich sehr schnell durch äußere Reize von dem zu behandelnden Gegenstand ablenken und vergessen dann, bei welchem Arbeitsschritt sie vor der Ablenkung waren. Dadurch werden Dinge doppelt ausgeführt, andere wiederum werden nicht zu einem Abschluss gebracht. Gerade in der Schule können Konzentrationsstörungen zu schlechteren Leistungen führen. Dass die Konzentration im Laufe der Zeit abnimmt, ist völlig normal. Das Gehirn ermüdet ähnlich wie ein Sportler nach einer gewissen Zeit automatisch. Nicht umsonst muss man, um effektiv zu lernen, immer wieder Pausen in den Lernplan einbauen. Bei Erwachsenen setzt die Ermüdung der Konzentration spätestens nach einer Stunde ein – bei Grundschulkindern aber schon nach 15 Minuten. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb Kindern oft zu Unrecht eine Konzentrationsstörung bzw. eine Konzentrationsschwäche unterstellt wird. Um eine Konzentrationsstörung zu diagnostizieren, wird die Konzentrationsfähigkeit mithilfe von standardisierten Tests z.B. Testreihe zur Prüfung der Konzentrationsfähigkeit („TPKs“) oder Konzentrationstest 3-4 „KT3-4“ überprüft und sich im Zweifel an einen Spezialisten (Kinderarzt oder Kinderpsychologen) gewandt, der sich dann mit dem Kind, seinen Eltern und den Lehrern über die Lebensumstände des Kindes unterhält. Eine Konzentrationsstörung kann nämlich auch durch eine Wahrnehmungsstörung in Folge einer nicht erkannten Seh- oder Hörschwäche verursacht werden.
Als Auslöser einer „gesellschaftsbedingten“ bzw. nicht krankhaften (z. B. Depression, Magersucht, Schilddrüsenerkrankungen) oder durch Nebenwirkungen von Medikamenten oder Allergien verursachten Konzentrationsstörung gelten u.a. Stress, mangelnder Schlaf, mangelnde Bewegung oder falsche Ernährungsgewohnheiten (Mineralstoff- und Vitaminmangel). Bei Schulkindern führt häufig exzessives Fernsehen, Internetnutzung oder Computerspielen in Kombination mit fehlendem Schlaf dazu, dass es in der Schule zu Schwierigkeiten beim Konzentrieren kommt.
Helfen können je nach Ursache generelle Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, mehr Schlaf, mehr Bewegung und gesündere Ernährung mit weniger Fett und Zucker. Meistens werden zusätzlich Konzentrationsübungen empfohlen, wie Rätsel, Logikspiele oder ähnliches. Da diese aber nicht jedermanns Sache sind, können auch durch Mannschaftssportarten oder Ausdauersport positive Ergebnisse erzielt werden – der Kopf wird nicht nur von Ballast befreit, wodurch sich die Konzentration in anderen Situationen erhöht, sondern es wird auch spielerisch und mit Spaß etwas für die eigene Konzentration getan.