Ursachen und Behandlung von Konzentrationsstörungen und Konzentrationsschwäche

Junge mit Kostentrationsprobleme

Konzentrationsstörungen sind vorübergehende Schwierigkeiten, sich längerfristig auf eine Aufgabe zu fokussieren. Halten diese Probleme dauerhaft an, spricht man von einer Konzentrationsschwäche. Beide Zustände können Symptome anderer Erkrankungen sein. Die Ursachen reichen von körperlich-organischen, neurologischen bis hin zu psychosomatischen Faktoren. In diesem Beitrag gehen wir genauer auf die Konzentrationsstörungen und die Konzentrationsschwäche ein.
 

Typische Symptome und Auswirkungen

Betroffene berichten häufig von:

  • Vergesslichkeit: Aufgaben werden vergessen oder nur teilweise ausgeführt.
  • Müdigkeit: Ein Gefühl permanenter Erschöpfung.
  • Fehleranfälligkeit: Häufige Leichtsinnsfehler durch Unaufmerksamkeit.
  • Ablenkbarkeit: Äußere Reize lenken stark vom eigentlichen Fokus ab.
     

Im schulischen Umfeld führen Konzentrationsprobleme oft zu schlechteren Leistungen. Kinder und Jugendliche sind dabei besonders anfällig für Fehleinschätzungen, da ihre Konzentrationsfähigkeit je nach Alter stark variiert: Während Erwachsene etwa eine Stunde konzentriert arbeiten können, sinkt diese Spanne bei Grundschulkindern auf ca. 15 Minuten.

 

Ursachen von Konzentrationsstörungen

Körperlich-organische Ursachen:

  • Unbehandelte Seh- oder Hörschwächen
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Mangelernährung (z. B. Vitamin- oder Mineralstoffmangel)
  • Nebenwirkungen von Medikamenten

 

Psychosomatische und neurologische Faktoren:

  • Stress und Überforderung
  • Schlafmangel
  • Depressionen oder Angststörungen
  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

 

Umwelt- und Verhaltensfaktoren:

  • Exzessive Bildschirmzeit (Fernsehen, Internet, Computerspiele)
  • Bewegungsmangel
  • Unregelmäßiger Schlafrhythmus
  • Ungesunde Ernährung, insbesondere hoher Konsum von Zucker und Fett

 

Diagnose von Konzentrationsproblemen

Zur Diagnose kommen standardisierte Tests wie der "TPK" (Testreihe zur Prüfung der Konzentrationsfähigkeit) oder der "KT3-4" (Konzentrationstest für Kinder) zum Einsatz. Ergänzend werden Gespräche mit Eltern, Lehrern und ggf. einem Kinderarzt oder Kinderpsychologen geführt, um die Lebensumstände des Kindes zu beleuchten.

 

Behandlung und Tipps zur Förderung der Konzentration

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Konzentrationsstörung. Nachfolgend haben wir einige allgemeine und spezifische Empfehlungen zusammengefasst:
 

Gesunde Lebensgewohnheiten:

  • Ausreichend Schlaf: Altersgerechte Schlafzeiten fördern die geistige Erholung.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Kost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten unterstützt das Gehirn.
  • Bewegung: Regelmäßiger Sport – vor allem Ausdauersport – verbessert die Durchblutung und fördert die kognitive Leistungsfähigkeit.

 

Förderung der mentalen Gesundheit:

  • Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung helfen, Stress abzubauen.
  • Regelmäßige Pausen im Alltag und beim Lernen beugen Überforderung vor.

 

Gezielte Konzentrationsförderung:

  • Konzentrationsübungen: Rätsel, Sudoku oder Logikspiele trainieren die Aufmerksamkeit.
  • Spielerische Ansätze: Mannschaftssportarten oder Bewegungsspiele fördern die Konzentration ohne Langeweile.

 

Digitale Balance:

  • Bildschirmzeit reduzieren und klare Regeln für Mediennutzung aufstellen.
  • Alternativen wie Lesen, Malen oder kreative Tätigkeiten anbieten.

 

Schulischer und familiärer Kontext:

  • Zusammenarbeit mit Lehrern und Schulpsychologen, um individuelle Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln.
  • Stress im Familienalltag reduzieren und realistische Erwartungen an die Kinder stellen.

 

Langfristige Perspektiven

Konzentrationsprobleme sind oft gut behandelbar, wenn frühzeitig gehandelt wird. Ein strukturierter Tagesablauf, regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und gezielte Übungen können deutliche Verbesserungen bringen. Bei schwerwiegenderen Problemen sollte professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden, um die Ursachen umfassend zu behandeln.