Wieso viele Schüler:innen Schwierigkeiten in Mathe haben – Teil 1

Mathe ist das Fach, in dem die meisten Schüler:innen Nachhilfe benötigen. Doch woran liegt das?

Warum ist Mathe für viele Kinder und Jugendliche schwer?

Mathe ist abstrakt. Es gibt in den meisten Fällen einen einzigen Lösungsweg. Hinzu kommt, dass die Mathethemen aufeinander aufbauen. Das bedeutet, wenn ein Thema am Anfang nicht richtig verstanden wird, wird es in Zukunft noch schwerer. Mathe begegnet uns in alltäglichen Situationen wie beispielsweise bei einem Einkauf (Bezahlung und Rückgeld), bei Rabattaktionen (Zinsrechnung) oder bei der monatlichen Buchführung für alle persönlichen Ein- und Ausgaben, um das Budget im Blick zu behalten. Um zu verstehen, wieso viele Schüler:innen mit Mathe kämpfen und Nachhilfe in Mathe benötigen, erläutern wir zwei Möglichkeiten: die Matheangst/Mathephobie und die Dyskalkulie.

Matheangst/Mathephobie

Die Angst vor Mathe ist mit der Angst, sich zu blamieren, verbunden. Häufig kommt es vor, dass Mathelehrkräfte „Eckenrechnen“ spielen oder Schüler:innen, die sich nicht melden, nach Rechenlösungen fragen. Das setzt Kinder und Jugendliche unter psychischem Druck. Die Angst, falsch zu rechnen und von anderen ausgelacht und aufgezogen zu werden, ist groß. Doch die Mitschüler:innen sind nicht der einzige Faktor für Matheangst/Mathephobie. Es gibt Eltern, die Kinder und Jugendliche unter Druck setzen, wenn die schulischen Leistungen ihre Erwartungen nicht erfüllen. Möglicherweise wird durch die Angst vor einer schlechten Note eine Lernblockade hervorgerufen.

Es kommt vor, dass Schüler:innen sich unter Druck setzen und hohe Erwartungen an sich selbst haben. Die Angst liegt nicht darin, vor anderen zu versagen, sondern die eigenen Anforderungen nicht zu erfüllen.

Je früher ein Kind Angst vor Mathe hat, desto wahrscheinlicher verstärkt sich die Angst in den nächsten Schuljahren. Deswegen ist es wichtig, frühestmöglich zu handeln und die Angst zu lindern. Es besteht die Möglichkeit, dass die Matheangst/Mathephobie von Eltern oder Geschwistern übernommen wird. Daher ist es ratsam, den Kindern Mathe im frühen Alter positiv zu vermitteln (z. B. wie viel Taschengeld wird benötigt, um sich jede Woche seine Lieblingsbonbons zu kaufen?).

5 Tipps um die Matheangst/Mathephobie zu überwinden:

Tipp 1:  Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Wenn Kinder und Jugendliche das Problem erkennen und Hilfe annehmen, ist das ein besonderer Schritt für die weitere Entwicklung. Erzwungene Nachhilfestunden führen nicht zum erwünschten Ziel. Informationen, wie Kinder für Nachhilfe/Förderung motiviert werden, findest Du unter Wie motiviere ich mein Kind für Nachhilfe? | ErsteNachhilfe

Tipp 2:  Herausfinden, wo Stärken und Schwächen der betroffenen Kinder und Jugendlichen liegen. (Lernprobleme analysieren, Wissenslücken feststellen)

Tipp 3: Defizite in Mathe systematisch und effektiv abbauen. (Wissenslücken schließen)

Tipp 4: Ermutigen und den Versuch bei falsch gelösten Matheaufgaben loben. Fehler akzeptieren und verständnisvoll reagieren.

Tipp 5: Mathe Aufgaben anschaulich lösen und erklären (z. B. spielerisch/anhand von realistischen Beispielen).

Die 7 typischen Mathe Themen, die Schüler:innen schwerfallen:

➔ Zinsrechnung

➔ Algebra

➔ Quadratische Gleichungen

➔ Potenzen und Wurzeln

➔ Trigonometrie

➔ Statistik

➔ Stochastik