
Mathematik bleibt das Fach, in dem Schüler:innen deutschlandweit am häufigsten Nachhilfe in Anspruch nehmen. Während in Teil 1 unseres Blogbeitrags die Matheangst bzw. Mathephobie im Vordergrund stand, geht es in diesem Beitrag um die Dyskalkulie, eine ernstzunehmende Lernstörung – und einen Blick auf weitere Fächer, die Schüler:innen regelmäßig Kopfzerbrechen bereiten.
Dyskalkulie: Wenn Rechnen zur echten Hürde wird
Dyskalkulie ist eine Rechenschwäche, die nicht mit mangelnder Intelligenz oder Faulheit zu tun hat. Betroffene Schüler:innen haben Schwierigkeiten, einfache Zahlenrelationen zu verstehen oder Rechenwege nachzuvollziehen – trotz intensiven Übens. Diese Problematik fällt oft schon in der Grundschule auf, kann aber auch erst später oder sogar im Erwachsenenalter diagnostiziert werden.
Typische Symptome:
- Fehlendes Grundverständnis für Mengen, Zahlen oder Rechenoperationen
- Unsicherheit beim Abschätzen von Größen oder Ergebnissen
- Häufiges Zählen mit den Fingern
- Verwechselung von Ziffern (z. B. 6 und 9)
- Links-Rechts-Schwäche
- Schulangst, Selbstzweifel, geringe Motivation
- Soziale Rückzugsreaktionen oder auffälliges Verhalten im Unterricht
Therapie & Unterstützung:
Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend. Die Diagnose erfolgt durch speziell geschulte Psycholog:innen oder Therapeut:innen. Die gezielte Förderung setzt meist individuell an den Grundlagen an – etwa mit Hilfe von Lerntherapie, speziell geschulten Nachhilfelehrkräften oder digitalen Lernhilfen. Zwang ist hier kontraproduktiv – Motivation und Unterstützung im eigenen Tempo stehen im Fokus.
Weitere Schulfächer, die häufig Probleme bereiten:
Neben Mathe gibt es weitere Fächer, in denen viele Schüler:innen Lernprobleme haben – oft aus ähnlichen Gründen wie bei Mathe: Angst, fehlendes Verständnis, schlechte Erfahrungen oder unzureichende Grundlagen.
🔤 Deutsch
- Probleme mit der Rechtschreibung, Grammatik oder beim Verfassen von Texten
- Schwierigkeiten beim Lesen, beim Textverständnis oder mit der Zeichensetzung
- Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) ist hier ein häufiger Auslöser
🌍 Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Latein etc.)
- Vokabeln müssen auswendig gelernt werden, Grammatik ist komplex
- Viele Schüler:innen tun sich mit der mündlichen Anwendung schwer
- Angst, Fehler zu machen oder sich zu blamieren, hemmt den Sprachgebrauch
🧪 Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie)
- Theoretisch und oft abstrakt: Viele Formeln und Fachbegriffe
- Inhalte bauen aufeinander auf, Verständnislücken wirken sich stark aus
- Kombination aus Mathe und Theorie (z. B. in Physik) ist eine zusätzliche Hürde
📖 Geschichte oder Politik
- Viele Fakten, Jahreszahlen und Zusammenhänge müssen behalten werden
- Fehlendes Interesse oder Schwierigkeiten beim Verstehen historischer Entwicklungen erschweren das Lernen
Fazit
Schwierigkeiten in der Schule sind kein Zeichen von Faulheit – häufig liegen tiefere Ursachen zugrunde. Besonders bei Mathe und Fremdsprachen lohnt sich ein genauer Blick auf mögliche Lernstörungen oder emotionale Blockaden. Wer früh handelt, offen kommuniziert und auf individuelle Förderung setzt, schafft wichtige Voraussetzungen für bessere Leistungen – und mehr Freude am Lernen.
🔎 Weitere Beiträge rund um Nachhilfe, Lernen & Motivation findet ihr im Blog von ErsteNachhilfe.de!