Schlafen als Lernhilfe? „Power Napping“ nennt sich ein kurzer Mittagsschlaf, der in Amerika und Asien in Unternehmen weit verbreitet ist. In Deutschland gibt es nur einige Firmen, die für ihre Mitarbeiter Ruheräume für den kurzen Schlaf zwischendurch bereithalten. Dabei ist mittlerweile mehrfach durch verschiedene internationale Studien die leistungsfördernde Wirkung des „Power Nappings“ erbracht. Warum also diese Methode nicht auch beim Lernen verwenden, wo einem manchmal vor lauter Erschöpfung die Augen von alleine zuzufallen drohen?
Wichtig beim kurzen Schlaf ist nicht, wo und wie er erfolgt. Es ist nicht zwingend erforderlich, sich hinzulegen, man kann auch am Schreibtisch einnicken. Diese Erholungspause sollte aber nie länger als 10 bis 30 Minuten sein. Denn nach dieser Zeitspanne wechselt der menschliche Körper normalerweise von der Einschlaf- bzw. Leichtschlafphase, die für frische Energie nach dem Aufwachen sorgt, in die Tiefschlafphase. Daher ist es notwendig, sich einen Wecker zu stellen. Alternativ kann auch ein Schlüsselbund in die Hand genommen werden. Es wird beim Erreichen der Tiefschlafphase aus der Hand geräuschvoll auf den Boden fallen, da sich die Muskeln entspannt haben. Aufwachen in der Tiefschlafphase würde bedeuten, dass man nicht mehr besonders leistungsfähig ist. Der Körper befindet sich immer noch in dieser Phase, auch wenn er aufwacht. Der Blutdruck sinkt nach über einer halben Stunde Schlaf ab und beim Aufwachen in dieser Phase fühlt man sich müde und gereizt.
Neben der bewiesenen Steigerung der Leistungsfähigkeit hat das Ganze auch noch weitere Vorteile. Zum einen werden Informationen im Schlaf gespeichert, und das Gehirn kann nach dem Aufwachen leichter auf sie zurückgreifen, zum anderen schützt „Power Napping“ laut griechischer Forscher vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bietet damit einen gesundheitlichen Vorteil. Wer sich schwertut, zwischendurch einen kurzen Erholungsschlaf einzulegen, kann dies mit Yoga, autogenem Training oder anderen Entspannungstechniken ändern. Also: ruhig etwas Zeit für das „Power Napping“ einplanen; durch das effektivere Lernen danach kann der Kurzschlaf sogar Zeit sparen!