Zwar hatten schon Aristoteles und Platon unterschiedliche Auffassungen vom Lernen, die heutige Vielzahl von Definitionen dieses Begriffs ist aber schier unüberschaubar geworden und unterscheidet sich je nach Art der Fachrichtung und deren Vertreter. Es existiert keine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs Lernen, und auch über die Festlegung, wie dauerhaft z.B. eine Verhaltensänderung sein muss, damit sie auf einen Lernprozess zurückzuführen ist, besteht Uneinigkeit in der Fachwelt.
Mit dem Begriff des Lernens sind immer auch sogenannte „Lerntheorien“ verbunden, die auf unterschiedliche Art das Lernen zu erklären versuchen, um daraus Folgerungen für die Gestaltung von Lernprozessen abzuleiten. Aber auch hier gilt, dass bei der Heterogenität der Lernphänomene keine befriedigende allgemeingültige Lerntheorie existieren kann.
Betrachtet man stattdessen die Wortherkunft des Begriffs, bedeutet „lais“ im Gotischen soviel wie „ich weiß“ oder „ich habe nachgespürt“. „Spur, Bahn, Furche“ lautet die indogermanische Wurzel „lais-“. Demzufolge könnte Lernen als Nachspüren zum Zwecke des Spuren-Hinterlassens im Menschen gedeutet werden. Die Wortherkunft lässt Lernen also als einen aktiven Prozess erscheinen. Dabei muss Lernen nicht immer mit einer Leistungssteigerung einhergehen.
Lernen kann auch bedeuten, dass bestimmte Handlungen nicht mehr durchgeführt werden. Letztlich kann Lernen auch in direktes und indirektes, bzw. absichtliches und beiläufiges oder auch formelles und informelles oder explizites und implizites Lernen unterschieden werden. Nicht vergessen werden sollte, dass die Fähigkeiten des Wahrnehmens und Behaltens essentielle Voraussetzungen dafür darstellen, dass Lernen überhaupt stattfinden kann.