Warum haben Schüler wenig Lust zum Lernen?

"Ich habe keine Lust mehr" oder "Warum soll ich das Lernen? Das brauche ich später doch eh nie". Diese Sätze hören Nachhilfelehrer sehr häufig. Doch wie kommt es, dass Schüler keine Lust zum Lernen haben? Die gute Nachricht: Jedes Kind ist von Natur aus wissenshungrig und möchte seine Umwelt entdecken und verstehen. Daher haben Grundschullehrer in der Regel kaum Probleme, ihre Schüler zum Lernen zu motivieren. Sie lernen also aus einem inneren Antrieb heraus. Dieser innere Antrieb wird auch intrinsische Motivation genannt. Die schlechte Nachricht: Kinder verlieren mit zunehmenden Alter den natürlichen Wissensdurst. Dies hat vordergründig zwei Ursachen. Diese Ursachen zu verstehen ist ein notwendiger Schritt, um die Lernmotivation bei Schülern langfristig zu steigern.

Leistungsdruck lässt die Lernmotivation sinken

Mit den Schuljahren nimmt der Leistungsdruck zu. Statt aus einem inneren Wissensdurst heraus, lernt der Schüler jetzt zunehmend aus dem Grund, eine gute Schulnote zu erhalten. Die intrinsische Motivation weicht der extrinsischen Motivation - dem Streben eine externe Belohnung zu erhalten. Doch bleiben die guten Noten aus, dann droht Frustration und Stress. Nicht selten entwickeln Schüler in leistungsschwächeren Fächern Prüfungsangst. Die Folge: Der natürliche Wissensdurst nimmt ab. Der Schüler verliert seinen Spaß am Lernen.

Die Pubertät als Motivationskiller

Die Lernmotivation sinkt mit steigendem Alter automatisch – das haben US-Forscher herausgefunden. Ein entscheidender Wendepunkt bildet hierbei die Pubertät. Zum einen rücken in dieser Zeit andere Themen wie Hobbies, Freundschaft und das Interesse an das andere Geschlecht in den Vordergrund. Schule wird als lästig empfunden und hält vom Ausüben der eigenen Hobbies sowie mit dem Klarkommen der eigenen Gefühlswelt ab. Zum anderen finden in diesem Lebensabschnitt signifikante physiologische und psychologische Veränderungen statt. Neben dem Körper verändert sich auch das Gehirn. In dieser Zeit werden zahlreiche neue Synapsen-Verbindungen geschaffen, jedoch nicht gleichmäßig verteilt. Im Hippocampus wird der Rezeptortyp GABAA gebildet, das den Lernvorgang zeitweise beeinträchtigt. Der Umbau des Gehirns betreffen daneben auch die Risikoeinschätzung, die Kommunikationsfähigkeit sowie die Konzentrationsfähigkeit.