Konzentration und Leistungsfähigkeit erhöhen durch Sport und Bewegung

Viele Kinder verlieren im Laufe der Schulzeit die Lust am Sport und werden zu Bewegungsmuffeln. In Kombination mit einem falschen Essverhalten steigt dadurch nicht nur ihr Körpergewicht stark an, sondern gleichzeitig sinkt die geistige Leistungsfähigkeit. Sportwissenschaftler und Hirnforscher haben herausgefunden, dass durch die körperliche Betätigung Regionen im Gehirn positiv beeinflusst werden, die mit der Lernleistung zu tun haben. Durch die körperliche Betätigung werden der Körper und somit auch das Gehirn stärker durchblutet. So gelangt mehr Sauerstoff in die menschliche Schaltzentrale. Das hat zur Folge, dass die Nervenzellen von sportlichen Kindern sich vermutlich nicht nur vermehren, worauf viele Studien hinweisen, sondern sie werden auch schneller repariert. Die Aktivierung der Nervenzellen führt zu einer Steigerung der Aufmerksamkeitsleistung und dazu, Probleme leichter lösen zu können. So hatten Kinder in der Schule in Tests wie z.B. Diktaten bessere Ergebnisse, wenn sie sich vorher körperlich betätigt hatten. Das viele Sitzen im Unterricht und die geringe Anzahl an Sportstunden wirkt somit kontraproduktiv auf die schulischen Lernleistungen. Umso wichtiger sind die Pausen, in denen sich zwingend bewegt werden sollte. Sportwissenschaftler raten dazu, sich mindestens einmal pro Tag zu bewegen, da durch die Fettverbrennung mehr Serotonin (das Glückshormon) im Gehirn gebildet wird. Das wiederum führt zu einer Erhöhung der Stressresistenz, Gedächtnisprozesse werden optimiert, die positive Stimmung steigt und Aggressivität oder Ängste sinken. Neben Sportspielen wie Fußball oder Basketball sind es vor allem die Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Joggen, die eine positive Wirkung aufs Gehirn und die geistige Leistung haben.
Sport sollte bereits im frühen Kindesalter zur Förderung der kindlichen Entwicklung genutzt werden. Wer sich als Kind schon wenig bewegt hat, wird dies als Kind oder Jugendlicher meistens nicht mehr ändern. Bei der Auswahl der Aktivitäten kommt es immer darauf an, wozu das Kind Lust hat. Hat es sich einmal für eine Sportart entschieden, ist es wichtig, dass es dem Gehirn ab und zu durch andere Bewegungsabläufe oder koordinative Aufgaben neue Anreize bietet. Da das Gehirn sehr komplex aufgebaut ist, gehen Experten davon aus, dass es auch dementsprechend vielseitig gefordert werden muss, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Durch eine sportliche Aktivität lernt das Kind darüber hinaus wichtige Eigenschaften für den schulischen und späteren beruflichen Erfolg wie Kontinuität, Disziplin, Leistungsbereitschaft oder Durchsetzungskraft und lernt mit Niederlagen und Rückschlägen umzugehen.