Hilfreiche Tipps wie Musikhören deine Produktivität steigert 

Absolute Stille, leichte Hintergrundgeräusche oder laute Beschallung á la Technokonzert? Wenn es um die optimale Lernumgebung geht, gehen die Meinungen auseinander.  Eine Studie der Londoner Psychologin und Verhaltenstherapeutin Dr. Emma Gray beweist jedoch: Mit der richtigen Musik lernt man tatsächlich besser.

Stille Klassenzimmer vs. Hektische Großraumbüros 

Wenn in der Schule die Aufgaben verteilt werden und der Lehrer den Beginn der Bearbeitungszeit anzeigt, folgt meist die Aufforderung, sich ab sofort still zu verhalten. Das soll zum einen vermeiden, dass der Geräuschpegel im Klassenzimmer eine Lautstärke erreicht, die nur schwer zu ertragen wäre, zum anderen soll es die Konzentrationsfähigkeit der einzelnen Schüler positiv beeinflussen. Auch wenn die Aufforderung sich still zu verhalten, von Schülern nicht immer konsequent befolgt wird, ist zumindest die Marschrichtung klar: Stille fördert Konzentration.

 

Eine andere Sichtweise lässt sich heutzutage in zahlreichen Großraumbüros finden. Kürzere Kommunikationswege und leichtere Kooperationsmöglichkeiten mit den Kollegen – dazu sollte ein Großraumbüro dienen. Der Geräuschpegel ist in solchen Büros naturgemäß hoch. Ob auch die Produktivität hoch ist, bleibt zu diskutieren.

Kann man mit Musik besser lernen? 

Die Londoner Psychologin und Verhaltenstherapeutin Dr. Emma Gray vom British CBT & Counselling Service beweist mit ihrer Studie zumindest, dass es durchaus Musik gibt, die je nach Fach, die Lernleistung positiv beeinflussen kann.

Musik hat eine direkte Wirkung auf unsere Gefühlswelt. Sie ist in der Lage uns glücklich, aggressiv, ruhig, traurig, aufgedreht oder motiviert zu machen.

Wer Musik beim Lernen hört, sollte diesen Umstand berücksichtigen. Wenn du versuchst, dir die binomischen Formeln zu merken, empfiehlt es sich keine Lieder über Liebeskummer oder elektronische Musik zu hören. Diese würden dich aufgrund des Inhalts oder ihrer Taktfrequenz traurig oder aufgedreht stimmen. Die Antwort auf die Frage, ob es sich mit Musik besser lernen lässt, lautet also: Es kommt darauf an.

Doch worauf genau kommt es an? 

Im Allgemeinen ist Musik in der Lage, deine Gehirnleistung zu steigern. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Gehirn besser lernt, wenn es während des Lernens mit Geräuschen stimuliert wird. Dies trifft jedoch nur bei einer gleichmäßigen Geräuschkulisse zu.  Ideal zum Lernen sind langsamere klassische Musikstücke. Wenn du klassische Musik nicht magst, empfiehlt sich Ambient Musik. Diese Musik hat nachweislich einen ähnlichen Effekt wie Klassik, ist aber moderner. Eine weitere Alternative ist Relaxing Musik, die Umgebungsgeräuschen aus der Natur wie Regen, Meer, Wald etc. enthalten.

Damit wird ein konzentrationsförderndes Arbeitsklima geschaffen, ohne abzulenken. Vor allem auditive Lerntypen können vom Musikhören während des Lernens profitieren.

 

Das Hören deiner Lieblingslieder ist insbesondere bei Lernpausen sinnvoll. Diese Lieder helfen dir dabei, Stress zu minimieren, wodurch du das gerade Gelernte besser verarbeiten kannst. Auch helfen deine Lieblingslieder, dich für die nächste Lernsession zu motivieren

Das Ergebnis der Studie: Musikhörer lernen besser

Nun zurück zur Studie von Dr. Emma Gray: In Ihrem Versuch hat sie Versuchspersonen lernen lassen. Die eine Gruppe mit von ihr ausgewählter Musik, die andere Gruppe ohne. Das Ergebnis des Versuchs: Musikhörer lernen besser. Deine Lieblingsmusik regt nicht nur deine Denkleistung an, sie beeinflusst außerdem auch deine Stimmung.

Sie geht sogar so weit, dass sie der Meinung ist, dass man je nach Fachrichtung die Musikstücke zusammenstellen sollte. Je nach Fach empfiehlt sie Lieder mit unterschiedlicher Geschwindigkeit – Beats per Minute (bpm) genannt.

 

Wichtig in dem Zusammenhang ist es zu wissen, bei welchem Fach eher die linke Gehirnhälfte – zuständig für das logische Denken (Naturwissenschaften & Geisteswissenschaften) oder aber die rechte Gehirnhälfte – zuständig für das kreative Denken (Geisteswissenschaften & künstlerische Fächer) beansprucht wird.

Bei Beanspruchung der linken Gehirnhälfte empfehlen sich ruhigere Musikstücke. Die rechte Hälfte hingegen bevorzugt temporeiche Klänge.

 

Es lässt sich also per se nicht sagen, ob klassische Musik á la Mozart und Beethoven die Lernleistung positiv beeinflusst. Fakt ist, dass sie den Lernprozess unterstützen kann, das kommt jedoch auf das zu lernende Fach und auf die persönlichen Vorlieben bei der Musikwahl an. Einer Person, die keine klassische Musik mag, wird es schwerfallen, zu eben dieser Musik zu lernen. Auch, wenn Sie gerade die linke Gehirnhälfte beanspruchen möchte.

Nachfolgend findest du Tipps von uns für Dich, die Dir beim Lernen mit Musik helfen sollen:

  • Stelle dir bereits vor dem Lernen deine Playlist zusammen à dadurch vermeidest du, dass du nach jedem Lied aufs neue überlegen musst, welches Lied du als Nächstes hören möchtest
  • Höre die Musik, mit der du gelernt hast, auch in deinen Lernpausen. Das hilft dir, das Gelernte besser zu verarbeiten und zu verinnerlichen.

Optimale Beats per Minute Anzahl:

Naturwissenschaften –50-80 bpm

Geisteswissenschaften -  80 – 145 bpm

Künstlerische Fächer – 145 bpm

Die Seite www.songbpm.com/ hilft dir dabei, Songs mit der passenden Geschwindigkeit herauszusuchen.