Brainstorming ist eine Kreativitätstechnik, um – vornehmlich in einer Gruppe – neue Ideen zu einer bestimmten Fragestellung zu gewinnen. Sie wurde 1939 vom amerikanischen Autor Alex F. Osborn erfunden. Die Methode ist nach einer Kurzform der ihr zugrunde liegenden Idee benannt „using the brain to storm a problem“, nach der das Gehirn für die „Erstürmung“ eines Problems benutzt wird.
Die Teilnehmenden des Brainstormings (ca. 5 bis 10 Personen) äußern spontan ihre Ideen zur Lösung eines vorher definierten Problems. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt und es ist sogar erwünscht, dass man bereits genannte Ideen weiterverarbeitet. Nicht erlaubt sind daher Unterbrechungen in Form von frühzeitiger Kritik, Kommentaren oder Korrekturen. Bei dieser Technik kann bereits Gelerntes gut in neuem Kontext angewendet werden. Das Ganze wird von einem Moderator begleitet, der die genannten Ideen festhält und z.B. auf Karteikarten oder an ein Flipchart schreibt. Nach dem etwa 10- bis 15-minütigen Ideenaustausch werden die genannten Ideen dann vom Moderator mithilfe der Teilnehmenden geordnet, strukturiert und unpassende Vorschläge aussortiert. Um so viele passende Ideen wie möglich in kurzer Zeit zu ermöglichen, werden lediglich Stift (Stifte), Papier und eine ruhige Arbeitsumgebung benötigt. Brainstorming erfordert eine geringe Vorbereitungs- und Durchführungszeit und führt zu schnellen ersten Erfolgen.
Da es aber bei Gruppenarbeiten zu Vorbehalten gegenüber einzelnen Teilnehmern kommen kann oder die Gruppenstruktur so beschaffen ist, dass immer nur ein bis zwei sich zu Wort melden, weil sie sehr dominant sind und die anderen eher zurückhaltender agieren, gibt es die verwandte Methode des „Brainwritings“. Sie ist eine Alternative zum Brainstorming, bei der nicht nur durch Anonymität die Gruppenzwänge umgangen werden, sondern auch keine Beeinflussung durch fremde Ideen stattfinden kann. Die einzelnen Teilnehmer des Brainwritings verschriftlichen zuerst alle anonym ihre eigenen Ideen, bevor es zu einem Austausch mit den anderen Gruppenmitgliedern und anschließender Diskussion kommt. Der Schritt des Verschriftlichens der Ideen durch den Moderator entfällt hierbei. Allerdings denken die Teilnehmer beim Aufschreiben vermutlich länger über ihre Ideen nach als beim Brainstorming, so dass die Spontanität als kreative Komponente bei dieser Methode etwas weniger stark die Ergebnisse beeinflusst.
Neben dem Brainwriting gibt es noch eine weitere verwandte Kreativitätsform des Brainstormings, das elektronische Brainstorming. Es ähnelt dem Brainwriting, hat aber ihm gegenüber den Vorteil, dass es selten zu gleichen und daher doppelten Ideen kommen kann, da online jeder User sofort wie in einem Chat die anonymen Ideen in Echtzeit angezeigt bekommt. Der Nachteil der Beeinflussung durch das Wahrnehmen einer fremden Idee für die eigene Ideenfindung besteht auch hier. Grundsätzlich kann Brainstorming bzw. Brainwriting aber auch komplett alleine zur ersten Ideenfindung eingesetzt werden, zum Beispiel als erster Ansatz für einen Aufsatz oder die Strukturierung eines Referats.