Schule wird digital – alle Infos zum DigitalPakt Schule

Ein verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien ist wichtig und notwendig. Die Digitalisierung ist im Privatleben von Kindern und Jugendlichen bereits fest etabliert. Dagegen sind die Berührungspunkte mit digitalen Medien im Schulalltag oft nur gering vorhanden. Der Grund: Fehlende Mittel. Das soll sich mit dem DigitalPakt Schule ändern.

Was ist der DigitalPakt Schule?

Digitale Angebote und Werkzeuge werden von der Gesellschaft in hohem Maß genutzt. Soziale Netzwerke, Streaming-Anbieter, Influencer gehören zum Alltag der jungen Generationen. Digitale Kompetenz ist eine Fähigkeit, die bedingt durch die sich im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung verändernden Arbeitswelt, zunehmend an Bedeutung gewinnt. Nur mit einem Verständnis für die hinter diesen digitalen Angeboten liegenden Geschäftsmodellen und Algorithmen ist ein sicherer Umgang mit diesen Angeboten zu gewährleisten.

Um dieses Verständnis bereits in der Schule zu vermitteln, benötigen Schulen eine gewisse Grundausstattung. Dazu zählen beispielsweise schnelles Internet, WLAN, interaktive Whiteboards und, bezogen auf digitale Kompetenz, gut qualifizierte Lehrer. Bund und Länder werden Teile dieser Grundausstattung ab sofort mit Hilfe des DigitalPakt Schule in die Schulen Deutschlands bringen.

Wie genau unterstützen Bund und Länder?

Der DigitalPakt Schule startete am 17. Mai 2019 und wurde von Bund und Ländern gemeinsam unterzeichnet. Eine Änderung des Grundgesetzes war zuvor notwendig und ausschlaggebend, dass der Pakt nicht vorher auf den Weg gebracht wurde. Bislang hatten ausschließlich finanzschwache Kommunen die Möglichkeit Finanzhilfen für die Bildungsinfrastruktur zu erhalten. Mit der Gesetzesänderung ist es nun für alle Kommunen möglich Finanzhilfen zu erhalten. Das Geld erhalten die Kommunen aus dem Digitalinfrastrukturfonds, der ein sogenanntes Sondervermögen darstellt und Ende 2018 errichtet wurde.

In drei Schritten wurde der Grundstein für den Start des Pakts gelegt. 1. Änderung des Grundgesetzes, 2. Errichtung des Sondervermögens, 3. Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung zur Umsetzung.

Eine Auszahlung der ersten Gelder ist je nach Bundesland ab September/Oktober 2019 möglich.

Der Bund fungiert als Geldgeber, die Länder steuern die Entwicklung der medienpädagogischen Konzepte, die die Schulen einreichen müssen, um die Finanzhilfe beanspruchen zu können. Sie prüfen außerdem die durch die Kommunen als Schulträger eingehenden Anträge.

Der DigitalPakt Schule folgt dem Grundsatz „Keine Ausstattung ohne Konzept“. Demnach hat jede Schule, die Geld aus dem Förderpaket erhalten möchte, ein technisch-pädagogisches Konzept vorzulegen. Dieses Konzept muss den Anforderungen, die in den Förderbekanntmachungen der Länder veröffentlicht werden, gerecht werden.

Wie viel Geld erhalten die Schulen durch den DigitalPakt Schule?

Über einen Zeitraum von fünf Jahren werden durch den Bund insgesamt fünf Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Aufgrund des Charakters der Bundesmittel als Finanzhilfen bringen die kommunalen und privaten Schulträger nochmal einen finanziellen Eigenanteil mit ein. Insgesamt stehen dann durch den DigitalPakt Schule mindestens 5,55 Milliarden Euro zur Verfügung. Durchschnittlich betrachtet macht das für jede der ca. 40.000 Schulen in Deutschland einen Betrag von 137.000 Euro aus. Auf Auf die ca. 11 Millionen Schülerinnen und Schüler macht dies eine Summe von 500 Euro pro Person aus. 

DigitalPakt Schule – was wird gefördert?

Digitale Medien ermöglichen den Schulen neue Lernformen – der Unterricht kann interaktiver und individueller gestaltet werden. Eine bessere Vernetzung des Unterrichts in der Schule und dem Lernen zuhause ermöglichen digitale Medien ebenfalls.

InternetWLAN, schulische digitale Vernetzung in Schulgebäuden und Schulgeländen
Stationäre Ausstattung digitaler GeräteSmartboards, Displays

Mobile Endgeräte

(abhängig von der Entscheidung der Länder/unter bestimmten Voraussetzungen)

Tablets, Laptops
Plattform-/CloudlösungenCloudangebote, pädagogische Lernplattformen, Apps

 

Facts:

 

  • 89 % der Lehrerinnen und Lehrer können durch den Einsatz digitaler Medien Inhalte und Zusammenhänge besser darstellen*
  • 98 % der Lehrerinnen und Lehrer denken, dass sie dank Computer und Internet die Lehrinhalte um aktuelle Informationen ergänzen können*

*Quelle: Bitkom-/VBEStudie „Digitale Schule – vernetztes Lernen“, 2016

 

  • 98 % der weiblichen Jugendlichen & 96 % der männlichen Jugendlichen besitzen ein Smartphone*
  • 57 % der weiblichen Jugendlichen & 51 % der männlichen Jugendlichen besitzen einen eigenen Laptop*

*Quelle: Gerätebesitz Jugendlicher, nach Geschlecht Quelle: JIM-Studie 2018