Rund 11 Millionen Schüler werden im Schuljahr 2014/2015 an einer allgemeinbildenden (8,4 Millionen Schüler) und beruflichen Schule (2,6 Millionen Schüler) unterrichtet. Laut dem Statistischem Bundesamt kostet jeder Schüler im Durchschnitt rund 6.200 Euro im Jahr. Der Besuch aller öffentlich allgemeinbildenden und beruflichen Schulen ist in der Bundesrepublik Deutschland kostenlos. Doch wie werden die Schulen finanziert? Wie werden Lehrer, Hausmeister, Strom und Wasser sowie notwendige Renovierungsarbeiten bezahlt? Um diese Frage geht es diese Woche.
So verteilen sich die Bildungsausgaben
An der Finanzierung der Schulen sind der Bund, Bundesländer, Kommunen und private Träger beteiligt. Vier Fünftel der Kosten werden von der öffentlichen Hand getragen. Das waren 2014 beispielsweise etwa 120 Milliarden Euro. Diese Ausgaben verteilten sich folgendermaßen: 59,9 Milliarden Euro auf die allgemeinbildenden und berufsbegleitetenden Schulen, 23,8 Milliarden Euro auf Hochschulen, 16,9 Milliarden Euro auf Kindertagestätten, 5,8 Milliarden Euro auf die Schüler- und Studentenförderung und 1,8 Milliarden Euro auf die Jugendarbeit. Die Bildungsausgaben machen aktuell rund 5 Prozent des Bruttosozialprodukts (BIP) aus.
Die Ausgabenhöhe pro Schüler ist abhängig vom besuchten Schultyp. Schüler, die eine berufliche Schule im Dualen System besuchen, kosten der öffentlichen Hand am wenigsten (2.700 Euro pro Jahr). Hauptschulschüler sind mit durchschnittlich 7.300 Euro pro Jahr am teuersten. Jeder Schüler eines Gymnasiums oder einer integrierten Gesamtschule verursacht Kosten von 7.100 Euro. Die Ausgaben für jeden Schüler an Grundschulen und Realschulen belaufen sich auf durchschnittlich 5.500 Euro und 5.600 Euro.
Ein wesentlicher Grund für die unterschiedlichen Kosten liegt in der jeweiligen Personalstruktur. Verbeamtete Lehrkräfte sowie Gymnasiallehrer beispielsweise ein bekommen ein höheres Gehalt als Grundschullehrer. Aber auch andere Faktoren spielen hier rein.
Die Bundesländer tragen den Großteil der Kosten
Bildung in der Bundesrepublik Deutschland ist grundsätzlich Ländersache. Daher sind die einzelnen Bundesländer maßgeblich für die Finanzierung der Schulen zuständig. Alle 16 Bundesländer gaben 2014 86,9 Milliarden Euro für Bildung aus. Zum Vergleich: der Bund stellt im Jahr 2014 8,2 Milliarden Euro und die Gemeinden 25,5 Milliarden Euro zur Verfügung.
Aufgrund der föderalen Struktur im Bildungsbereich, können die einzelnen Bundesländer über die Bereitstellung der Finanzmittel autonom entscheiden. Auch obliegt ihnen die Gestaltungshoheit in der Schwerpunktsetzung.
Die Ausgaben für Bildung unterscheiden sich in den einzelnen Bundesländern deutlich. Grund für die ungleiche Verteilung liegt wesentlich in der unterschiedlichen Größe und Einwohnerzahl. Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg sind diejenigen Bundesländer mit den höchsten Gesamt-Bildungsausgaben. Das Saarland, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern gaben am wenigsten aus.
Aber auch die Altersstruktur der Bevölkerung spielt eine wesentliche Rolle. Trotz der hohen Gesamtausgaben gibt Nordrhein-Westfalen mit am wenigsten für jeden Schüler pro Jahr aus. Thüringen dagegen investiert am meisten pro Schüler.