Letzte Woche haben wir dir die grundlegende Funktionsweise des Majorsystems vorgestellt. Diese Woche zeigen wir dir, wie du konkrete Wörter und Merkbilder aus Zahlen bilden kannst.
So bildest du aus jeder Zahl merkbare Bilder
Wie du letzte Woche bereits im ersten Teil gelesen hast, steht jede Zahl für einen bestimmten Buchstaben. Zur Erinnerung: Die Vokale A, E, I, O und U, die Umlaute Ä, Ö und Ü sowie die Konsonanten H und X stehen für keine Zahl und können jedem Buchstaben beliebig hinzufügt werden. Auch stehen gleiche Konsonanten, die direkt hintereinanderstehen, nur für einen Buchstaben.
An welcher Stelle du die Ziffer teilst, ist dir überlassen. Entscheidend für den Erfolg ist, dass du dir deine geschaffenen Bilder gut vorstellen kannst. Tipp: Wenn du dir einen bestimmten Menschen oder Gegenstand vorstellst, dann definiere auch die Details. Was trägt die Person? Welche Augen und Haarfarbe besitzt sie? Aus welchem Material ist der Gegenstand? Ist dieser neu oder sind bereits Gebrauchsspuren zu erkennen? Je klarer das Bild, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dieses nicht mehr vergisst. Nehme auch immer das erste Bild, das dir einfällt.
Beispielbilder, die du nie wieder vergisst
Beispiel 1: Die Höhe des höchsten Berges der Welt, des Mount Everest: 8.848 m. Im ersten Schritt schreiben wir den Zahlen die jeweiligen Buchstaben zu. Das sind bei unserem Beispiel W/F, W/F, R und W/F. Danach schauen wir, wie weit wir die Buchstaben voneinander trennen müssen, damit wir sinnvolle und für uns leicht merkbare Wörter einfallen. Bei vier Buchstaben bzw. Zahlen bieten sich Paare an: W/F, W/F sowie R, W/F. Jetzt bilden wir passende Wörter mit den Buchstabenkombination mit den Wörtern, die uns als Erstes einfallen: Waffe (WF/88) und Riff (RF/48). Abschließend fügen wir beide Wörter in einem uns gut vorstellbaren Bild zusammen. Solch ein Bild könnte folgendermaßen sein: Du fährst mit einem Boot an dem Mount Everest vorbei. Vor lauter Staunen fällt dir deine Waffe, die du aus Schutz vor wilden Tieren dabei hast, aus der Tasche ins Wasser. Unter der Wasseroberfläche befindet sich ein Riff.
Dass der Mount Everest nicht von Wasser umgeben ist, ist zweitrangig. Entscheidend ist, dass das Bild einprägsam ist. Mit der Verbindung zum Mount Everest setzt du automatisch die umgewandelten Zahlen des richtigen Objektes zu.
Beispiel 2: Die Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 durch Christoph Kolumbus. Die Zahlen 1492 werden in Buchstaben übersetzt: T/D, R, P/B und N. Wir bilden jetzt passende Buchstabenpaare: TR und BN. Beide Buchstabenpaare werden im dritten Schritt jeweils zu einem Wort zusammengefügt: Tor und Bein. Zum Schluss bilden wir die soeben gebildeten Wörter zu einem Bild zusammen. Ein mögliches Bild könnte sein, dass Christoph Kolumbus, als er das amerikanische Festland erreicht, ein Tor sieht. Er geht zu diesem Tor hin und möchte durchgehen. Er streckt vorsichtig sein rechtes Bein aus und tastet den Boden auf der Suche nach versteckten Fallen ab.
Jetzt hast du das Rüstzeug, das du brauchst, um dir jede Zahl dauerhaft merken zu können. Wir wünschen dir viel Spaß beim Zahlenlernen.