Hausaufgaben sind ein essentieller Bestandteil im Schulalltag. Sie werden in nahezu jedem Schulfach aufgegeben und haben in Deutschland eine lange Tradition. Dass Schüler zu Hause Übungsaufgaben erledigen sollen, ist bereits in Schulordnungen aus dem 15. Jahrhundert zu finden.
Doch Hausaufgaben sind nicht unumstritten. Seit einigen Jahren wird bereits eine Diskussion über Nutzen und Unsinn von Schulaufgaben geführt. Im ersten Teil unserer zweiteiligen Serie "Wie sinnvoll sind Hausaufgaben?" beschäftigen wir uns mit den Contra-Argumenten.
Darum machen Hausaufgaben wenig Sinn
Kritikpunkt 1: Hausaufgaben führen zu negativem Stress
Kritiker geben an, dass Hausaufgaben vor allem Stress verursache, sowohl bei Schülern als auch bei Eltern. Schulaufgaben zählen zu den häufigsten Streitthemen in Familien.
Kritikpunkt 2: Hausaufgaben führen nicht zwangsläufig zu besseren Schulleistungen
Befürworter geben an, dass Hausaufgaben das eigenständige Lernen und Arbeiten fördere. Dies sehen die Kritiker anders. Gerade das Ausführen von ähnlichen Aufgaben führe nicht zur Förderung von vernetztem Denken. Übungsaufgaben sind keine Garantie dafür, dass Schüler plötzlich den Unterrichtsstoff verstehen. Mehrere Studien kommen zudem zum Ergebnis, dass der Effekt von Hausaufgaben auf die fachliche Leistung und damit auf die Schulnote gleich null ist.
Kritikpunkt 3: Die Kontrolle der Hausaufgaben kostet unnötig Zeit
Aufgegebene Hausaufgaben müssen kontrolliert werden. Die Formulierung und Kontrolle der Hausaufgaben erfolgt normalerweise im Unterricht. Diese Zeit geht vom Unterricht ab, die man beispielsweise für Vermittlung von neuem Wissen nutzen könnte.
Kritikpunkt 4: Hausaufgaben haben keinen materiellen Bildungswert
Hausaufgabenkritiker bemängeln, dass Schulaufgaben keinen materiellen Bildungswert besitzen. Sie bewirken keinen signifikanten Zuwachs an Kenntnisse und Fähigkeiten, die die Schüler für die Bewältigung des Alltags verwenden können. Den richtigen Umgang mit Geld oder die Kompetenz, Verträge richtig lesen zu können, vermitteln Hausaufgaben nicht.In der kommenden Woche liest ihr, warum Hausaufgaben durchaus ihre Berechtigung haben.