Schüler können heute aus einem breiten Angebot von Schülerwettbewerben wählen. Ob Theaterwettbewerbe, Schreibwettbewerbe, Business-Planspiele, Mathematikwettbewerbe oder Wettbewerben zur politischen Bildung – für nahezu jedes Fach und für jede Klassenstufe stehen zahlreiche Schülerwettbewerbe zur Auswahl.
Schülerwettbewerbe bieten die ideale Gelegenheit zum gelegentlichen Kräftemessen unter Gleichaltrigen. Der Gedanke hinter einer Teilnahme ist es, die Leistungsmotivation der Schüler zu erhöhen. Jedoch bringen Schülerwettbewerbe neben Gewinner auch zahlreiche Verlierer hervor. Ob Schülerwettbewerbe somit mehr schaden als nutzen, darum geht es diese Woche.
Schülerwettbewerbe fördern leistungsstarke Schüler
Schülerwettbewerbe bieten Schülern die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Hier haben Sie die Chance, außerhalb Ihres Klassenverbundes zu bestehen und ihre Fähigkeiten zu präsentieren. Schulen und Lehrkräfte haben oft nur begrenzte Mittel, besonders interessierte und leistungsstarke Schüler entsprechend zu fördern. Schülerwettbewerbe setzen hier an. Sie bieten Anreize, die optimale Leistung von Schülern herauszulocken. Auch bieten diese die Möglichkeiten, Anerkennung außerhalb des Schulalltags zu erlangen.Schülerwettbewerbe können auch als Klassenverbund bestritten werden. Hier kann sich ein Wettbewerb äußerst positiv auf die Gemeinschaft und auf die Gruppendynamik auswirken. Es fördert nicht nur die begabten Schüler, sondern kann auch den Klassenverbund stärken. Zudem können Schulen durch erfolgreiche Schüler ein gewisses Profil in der Außendarstellung generieren.
Schülerwettbewerbe können zusätzlichen Druck schaffen
Der Wettbewerbsgedanke stammt aus der Wirtschaft. Hier konkurrieren Mitbewerber um die Gunst der Kunden. Je nach Marktlage ist der Konkurrenzgedanke mehr oder weniger stark ausgeprägt. Gegner von Schülerwettbewerbe befürchten, dass ein ungesunder Konkurrenzkampf in die Schule getragen wird und das Verhältnis der Schüler untereinander nachhaltig stört. Schülerwettbewerbe können zusätzlichen Druck erzeugen. Schulen sollen jedoch ein Ort des Schutzes und der Fürsorge sein, so die Argumentation der Kritiker.Schneidet ein Teilnehmer bei solch einem Wettbewerb nicht gut ab, dann können Schadensfreude und Hänseleien seitens der eigenen Mitschüler die Folge sein. Gerade beim Umgang mit Niederlagen bedürfen Schüler eine gute Begleitung seitens der Lehrer. Diese müssen die möglichen Frust, Demotivation und Enttäuschung ein stückweit abfedern.
Erwachsene können sich innerlich leichter von Misserfolgen distanzieren. Diese Fähigkeit besitzen Kinder (noch) nicht. Kinder nehmen Niederlagen persönlicher. Aus neuropsychologischen Gesichtspunkten ist der Mensch erst mit circa 18 Jahren wettbewerbsfähig. Erst in dieser Zeit sind diejenigen Stirnhirnfunktionen, die für die Bereiche Kritik und Selbstkritik zuständig sind, im ausreichenden Maße ausgeprägt.
Schülerwettbewerbe müssen gerade in tieferen Klassenstufen daher als Spiel und weniger als Wettstreit verstanden werden.