Politische Bildung in Deutschland – mit dem Wahl-O-Mat zur Entscheidung?

Am 22.09.13 findet die Bundestagswahl statt – und der Wahlkampf der Parteien ist in vollem Gange. Natürlich versuchen die Parteien auch die Jungwähler zu generieren – doch wie steht es um die politische Bildung in Deutschland und das daraus resultierende Wahlverhalten unserer jungen Wähler?

Ab welchem Alter darf man in Deutschland wählen und wer gilt als Jungwähler?

Als Jungwähler versteht man normalerweise alle Wahlberechtigten unter 30 Jahren. Bei bundesweiten Wahlen (also auch bei der Bundestagswahl) gilt grundsätzlich das Wahlrecht ab dem 18. Lebensjahr. Auf regionaler Ebene haben in den letzten Jahren die meisten Bundesländer eine „Wahl ab 16“ eingeführt. So haben 16-Jährige in folgenden Bundesländern eine Stimme:
  • Baden-Württemberg (nur Kommunalwahl)
  • Berlin (nur Bezirksverordnetenversammlungswahl)
  • Brandenburg (Landtags- und Kommunalwahl)
  • Bremen (Bürgerschafts- und Stadtbürgerschaftswahlen)
  • Hamburg (Bürgerschaftswahl)
  • Mecklenburg-Vorpommern (nur Kommunalwahl)
  • Niedersachsen (nur Kommunalwahl)
  • Nordrhein-Westfalen (nur Kommunalwahl)
  • Sachsen-Anhalt (nur Kommunalwahl)
  • Schleswig-Holstein (Landtags- und Kommunalwahl)
Doch wie gebildet sind unsere Jungwähler? Wie motiviert und bildet unser Staat die Jugendlichen?

Politische Bildung durch Jugendparlamente, Internetportale und Wahl-O-Mat

Eine beliebte Initiative für politische Bildung sind regionale Kinder- und Jugendparlamente, die vor allem in kleineren und mittelgroßen Städten entstehen. Hier lernen zukünftige oder bereits aktive Jungwähler, sich in politischen Strukturen zu bewegen und ihre Meinungen und Bedürfnisse zu vertreten.
Natürlich liegt es auch nahe, durch Verwendung der neuen Medien das Wahlinteresse bei Jungwählern zu steigern. So erstellte zum Beispiel das Land Brandenburg das Internet-Portal Mach’s ab 16!, das unter anderem auch via Facebook und Twitter über wichtige politische Events, Beteiligungsmöglichkeiten und natürlich die Wahl ab 16 informiert.

In Hinblick auf die kommende Bundestagswahl steht aktuell die Internet-Anwendung Wahl-O-Mat im Fokus des öffentlichen Interesses. Der Wahl-O-Mat wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung für Jungwähler entworfen. Damit kann man sich über das Wahlprogramm der Parteien informieren und diese mit den eigenen Interessen abgleichen. So bekommt der User unterschiedliche Statements zu politischen Themen vorgegeben und wählt aus den Buttons „stimme zu“, „neutral“ und „stimme nicht zu“. Zum Schluss selektiert er die Parteien, mit denen er seine Auswahl vergleicht. Die Übereinstimmung mit den jeweiligen Wahlprogrammen wird als Prozentzahl angezeigt. Den Wahl-O-Mat gibt es auch als App für Smartphones.