Generell gibt es vier Bereiche, in denen Kinder mit einer Nonverbalen Lernstörung auffällig sind: Motorik, Visuell-räumliche Wahrnehmung, soziale Kontakte und Sensorik. Motorisch sind sie sehr ungeschickt und es fehlt ihnen an Koordination und Feinmotorik. Zudem ist ihr Gleichgewichtssinn nicht besonders ausgeprägt, sodass es unter anderem beim Laufen und Fahrradfahren lernen zu Unfällen und infolgedessen zu Verletzungen kommt. Hinzu kommt ein Problem bei der visuell-räumlichen Wahrnehmung. So fällt es etwa schwer, Details zu erkennen und zu unterscheiden. Da Betroffene nicht in der Lage sind, die Körpersprache und Emotionen des Gegenübers zu entschlüsseln, bauen sie keine sozialen Kontakte aus und werden somit gesellschaftlich isoliert. Sensorisch liegt eine Über- oder Unterempfindlichkeit in einem der fünf menschlichen Sinne vor. Da als Ursache der Beeinträchtigung nonverbale Schädigungen an der „weißen Substanz“ der rechten Hirnhemisphäre vermutet werden, erkunden die Kinder ihre Umwelt vor allem verbal. Das bedeutet, dass sie viele Fragen stellen (müssen) und meistens recht „altklug“ wirken. Ihnen fehlt jedoch die elementare Fähigkeit, durch informelles Lernen praktisch nebenbei, ohne es zu merken, den Umgang mit anderen Menschen und Situationen zu lernen. Daher fällt es ihnen besonders schwer, sich an neue Situationen zu gewöhnen – ihre Probleme sind dann besonders auffällig, wenn es um Schnelligkeit und Anpassungsfähigkeit geht. Da es keine Automatismen gibt, auf die die Kinder zurückgreifen können, zeigen sie enorme Leistungen im wörtlichen Abspeichern bereits vergangener Situationen.