Die Ferien beginnen – Zeit für Erholung. Doch wie sinnvoll ist es, mehrere Wochen die Füße hochzulegen, und den Schulstoff in weite Ferne rücken zu lassen?
Ferien und Lernen - passt das zusammen?
Im ersten Moment erscheinen Ferien und Lernen als absoluter Gegensatz. Grundsätzlich sollte klar sein, dass Ferien zur Erholung dienen. In einigen Fällen kann es jedoch sinnvoll sein, den Lernstoff nicht komplett für 6 Wochen in den Schrank zu verbannen. Gründe können eine knapp erreichte Versetzung, anstehende Prüfungen oder ein Schulwechsel sein. Lernexperten sind außerdem der Ansicht, dass 6 Wochen Faulenzen zu Startschwierigkeiten im neuen Schuljahr führen können. Das belegen auch Ansätze aus der Gedächtnisforschung, die besagen, dass Kinder schnell in ihrem Wissensstand zurückfallen, wenn sie sich über einen längeren Zeitraum überhaupt nicht mit den Unterrichtsinhalten beschäftigen.
Wichtig sei außerdem, welche Inhalte in den Ferien gelernt werden. Das Lernen in den Ferien bietet die Möglichkeit die unterrichtsfreie Zeit zu nutzen um den nachzuholenden oder vorbereitenden Stoff in Ruhe durcharbeiten zu können und sich neu zu strukturieren. Da der Schulunterricht entfällt, können die Lerneinheiten individuell auf den Tag angepasst werden. Mit der richtigen Mischung auf Faulenzen und Lernen können Wissenslücken so ganz entspannt in den Schulferien geschlossen werden.
Ferienkurse als Option
Da immer mehr Schüler die Möglichkeit nutzen, Unterrichtsstoff in den Ferien aufzubereiten, bieten auch immer mehr Nachhilfeanbieter sogenannte Ferienkurse an. Diese können sinnvoll sein, wenn die Kurse in regelmäßigen Lernintervallen abgehalten werden. So wird gewährleistet, dass die Schüler gezielt Lerninhalte wiederholen können und trotzdem noch genügend Zeit für Erholung übrigbleibt. Manche Nachhilfeanbieter bieten die normale Nachhilfe in den Ferien weiterhin an. Durch diese kontinuierliche Nachhilfe vergessen Kinder die Lerninhalte in den Ferien nicht. Dadurch können Kinder zum Schulstart auch in der mündlichen Mitarbeit punkten.
Straffe Lehrpläne erfordern regelmäßige Wiederholung
Doch nur jeder vierte Schüler macht in den Sommerferien eine Lernpause. Der Rest lernt regelmäßig für das neue Schuljahr. Jedoch sind die Motive für das Lernen in den Ferien sehr unterschiedlich. Meistens werden die Eltern durch ein schlechtes Zeugnis oder schlechte Noten animiert, den Kindern die Notwendigkeit für das Lernen in den Ferien beizubringen. In manchen Fällen, kann das Sitzenbleiben durch das Bestehen einer Nachprüfung verhindert werden. In diesem Fall sollte zwingend gelernt werden, damit das Kind die zusätzliche Chance nutzen kann. Doch die straffen Lehrpläne spielen auch eine Rolle. Dadurch haben Schüler öfters das Bedürfnis die Lerninhalte zu wiederholen und Wissenslücken zu schließen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Schüler in den Ferien nichts Neues lernen sollen. Studien aus den USA zeigten, dass Schüler in den Ferien sehr wenig vergessen, wenn diese eine interessante Unternehmung machen. Dieses sogenannte „Lernen durch Erlebnisse“ können Eltern durch Besuche im Zoo oder Museum, aber auch durch eine Entdeckungstour durch die Stadt fördern. Unterstützend eignen sich digitale Medien wie z.B. Smartphones, um das Lernen auf spielerische Weise zu fördern. Etwa durch das Nutzen von Lern-Apps zum Vokabeln lernen oder durch das Anschauen von YouTube Videos, kann Lernen Spaß machen