Wenn Kinder schlechte Noten mit nach Hause bringen, überlegen viele Eltern, ihr Kind in die Nachhilfe zu geben. Eltern geben in Deutschland jedes Jahr bis zu 1,4 Milliarden Euro für Nachhilfeunterricht aus. Zu diesem Ergebnis kam eine von der Bertelsmann-Stiftung durchgeführte Studie.
Die unterschiedlichen Abrechnungsmodelle
Die Kosten für Nachhilfeunterricht variieren stark. Je nach Institut oder privater Nachhilfelehrer müssen die Eltern unterschiedlich viel Geld bezahlen. Grundsätzlich existieren zwei Arten von Preismodelle: die Abrechnung nach Stunde und die Abrechnung nach einem festgesetzter Monatsbeitrag. Bei größeren Instituten wird meistens nach Monatsbeitrag angerechnet. Private Nachhilfelehrer rechnen eher nach Stunden ab.Bei Nachhilfeinstitute mit dem monatlichen Abrechnungsmodell sind Preisspannen zwischen 100 und 150 Euro üblich. Der Preis hängt davon ab, welche Leistungen der Nachhilfeschüler in Anspruch nimmt. Hierzu gehören Anzahl der Nachhilfestunden und Anzahl der Unterrichtsfächer. Private Nachhilfelehrer nehmen in der Regel zwischen 10 und 15 Euro pro Stunde.
Nachhilfeinstitut oder privater Nachhilfelehrer?
Wenn sich Schüler regelmäßig Nachhilfe und diese auch in unterschiedlichen Fächern nimmt, dann eignen sich Nachhilfeinstitute. Ab einer gewissen Anzahl an Nachhilfestunden sind Nachhilfeinstitute preisgünstiger. Bei den Nachhilfeinstituten wird gerne in kleinen Gruppen gelernt. Lernen in der Gruppe nimmt bei vielen Schüler auch Hemmungen. Hier sehen die betreffenden Schüler, dass sie nicht die einzigen sind, die Probleme mit einem bestimmten Schulfach haben.Bei einem privaten Lehrer erfolgt die Nachhilfe zumeist im Einzelunterricht. Für Kinder, die in Gruppen nur schwer lernen, ist der private Nachhilfelehrer die bessere Wahl. Bei einer begrenzten Anzahl an Nachhilfestunden und wenn dieser in ein bis zwei Fächern stattfindet, dann ist private Nachhilfe meistens die günstigere Wahl. Bei dieser Nachhilfeform ist eine flexible Zeiteinteilung eher möglich. Bei individuellen Problemen kann der Nachhilfelehrer zudem besser auf die Themen eingehen. Auch größere Wissenslücken lassen sich im Einzelunterricht leichter schließen.
Neben dem Preis spielen natürlich auch andere Indikatoren, wie Qualifikation, das Vorhandensein von seriösen Zertifikaten (beispielsweise nach DIN-Norm oder TÜV) sowie wie gut der Schüler mit dem Nachhilfelehrer zurechtkommt. Am Ende muss die Qualität der Nachhilfestunde stimmen und dass der Unterrichtsstoff fachlich richtig, altersgerecht und nachvollziehbar vermittelt wird.