Mobbing ist ein bekanntes Problem, das überall auf der Welt existiert. Leider machen viele Schüler:innen Erfahrungen mit Mobbing. Sowohl in den Schulen als auch im medialen Bereich kommt es häufiger zu Ausgrenzungen, Bloßstellungen und Anfeindungen. Doch wie können Sie erkennen, ob Ihr Kind in der Schule oder im Internet gemobbt wird? Und was können Sie tun?
Wie erkenne ich ob mein Kind gemobbt wird?
Jedes Kind geht anders mit Mobbing um. Es gibt Kinder die sich zurückziehen und sich eingeschüchtert zeigen, weil sie hoffen ihrem Mobbing-Täter auf diese Weise keine Angriffsfläche mehr zu bieten. Andere Kinder werden durch Mobbing aggressiv oder sogar krank. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder allgemeine Änderungen der Essgewohnheiten sind auftretende Symptome. Die Möglichkeit, dass das Kind die Symptome vorspielt um nicht in die Schule gehen zu müssen, darf nicht ausgeschlossen werden. In beiden Fällen lohnt es sich bei regelmäßiger Wiederholung Interesse zu zeigen, nachzufragen und zu versichern, dass Sie ein offenes Ohr haben. Schulische Verschlechterung, Lustlosigkeit, Niedergeschlagenheit, fehlendes Selbstvertrauen und Minderwertigkeitsgefühle sind weitere Anzeichen von Mobbing. Leider kommt es vor, dass Mobbing-Opfer physisches Mobbing erfahren, daher können defekte/verschwundene Gegenstände, zerrissene Kleidung und/oder körperliche Verletzungen ebenfalls auf Mobbing hindeuten. Cybermobbing ist heutzutage weltweit verbreitet. Wenn sich ein Kind plötzlich aus allen sozialen Medien abmeldet, oder es sich komisch verhält, nachdem es auf ein Handy oder auf einen Computer geschaut hat, kann auch das ein Anzeichen für Mobbing sein.
Was kann ich tun, wenn mein Kind gemobbt wird?
Wenn Sie mitbekommen, dass das eigene Kind in der Schule gemobbt wird, ist es zunächst schockierend. Leider kommt es vor, dass betroffene Kinder den Fragen und Gesprächen aus dem Weg gehen oder das Thema verharmlosen, weil es ihnen unangenehm ist. Sollten Sie dennoch das Gefühl haben, dass Ihr Kind gemobbt wird, geben Sie nicht nach. Einige Kinder sprechen erst über das Thema, wenn sie merken, dass sie jemandem Vertrauen und offen mit jemandem sprechen können. Es ist von großer Bedeutung dem Kind zuzuhören, es Ausreden zu lassen und Mut zuzusprechen. Das Kind muss sich verstanden und ernst genommen fühlen. Das Selbstbewusstsein des Kindes muss gestärkt oder komplett neu aufgebaut werden. Es ist wichtig, dass das Kind weiß, dass es keine Schuld hat, sondern dass es auch andere Schüler:innen hätte treffen können. Ein Mobbing-Täter sucht sich meist schüchterne und/oder schwächere Opfer, damit er sich stark fühlt, was wiederum ein Zeichen dafür ist, dass er ein zerstörtes Selbstbild hat. Zudem ist es wichtig, keine Entscheidungen alleine zu treffen, sondern das Kind mit einzubeziehen und weitere Schritte gemeinsam zu besprechen, wie beispielsweise das Kontaktieren der Schule. Mobbing-Opfer fühlen sich schnell übergangen und es fällt ihnen schwer anderen zu vertrauen. Daher sollte das Vertrauen unter keinen Umständen missbraucht werden. Wenn es Beweise für Mobbing, wie zum Beispiel Chatverläufe oder Videoaufnahmen gibt ist es von Vorteil, sie zu sichern, damit es die Möglichkeit gibt, bei der Polizei eine Anzeige zu erstatten.