Lernen heißt Informationen aufnehmen, verarbeiten und abspeichern. In der Praxis heißt es: Du gehst in den Unterricht und bekommst vom Lehrer themenspezifisches Wissen vermittelt. Bist du konzentriert im Unterricht, nimmst du das Wissen zunächst ins Kurzzeitgedächtnis auf und überträgst es in der Nacht im Schlaf vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis. Das neue Wissen wurde effektiv abgespeichert und kann nun auf Fragestellungen angewandt werden. Mit den richtigen Lernstrategien gelingt es dir, Wissen und neue Informationen über einen langen Zeitraum zu behalten und richtig einzusetzen. Grundsätzlich lassen sich die verschiedenen Methoden in drei Bereiche unterscheiden.
Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung
Durch stete Wiederholungen lassen sich besonders trockene Fakten wie Jahreszahlen und Vokabeln am besten merken. Auch Gedichte müssen schlicht auswendig gelernt werden, damit sie auf Abruf sitzen.
Tipps
Nutze zum Auswendiglernen von Zahlen und Vokabeln Karteikarte. Auf die Vorderseite die Frage oder das Wort schreiben und hinten die Lösung bzw. Übersetzung. Mit diesem praktischen Format kannst du auch in der S-Bahn oder abends im Bett noch ein bisschen lernen.
Bei Gedichten empfiehlt es sich Schritt für Schritt zu lernen. Übt zunächst die erste Strophe, bis sie sicher sitzt. Im Anschluss die zweite. Bevor ihr zur dritten Etappe übergeht, müsst ihr Strophe eins und zwei gemeinsam sauber beherrschen. Habt ihr das Gedicht drauf, genießt euren Nachmittag, aber sagt es direkt vor dem Schlafengehen nochmal auf. Darüber regt ihr die nächtliche Übergabe der Informationen vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis nochmals an.
Mit Eselsbrücken lassen sich viele Sachen einfacher einprägen. Witzige Reime und Merksätze erleichtern euch den Abruf komplexer Fakten. Bekommt ihr in der Klausur die Eselsbrücke zusammen, folgen meist auch die damit verbundenen Informationen.
Dank Organisation erfolgreich lernen
Reines Auswendiglernen sollte aber besonders bei umfassenden Aufgaben nicht das Mittel der Wahl sein. Erstelle dir lieber eine eigene Organisation und bereite dir die Informationen so auf, dass sie für dich leicht verständlich sind.
Tipps Schreibe dir den Schulstoff mit eigenen Worten auf und erstelle Zusammenfassungen. Ganz automatisch beschäftigst du dich mit den Informationen und kannst dir darüber bereits einige Eckpunkte merken. Mit selbst erstellten Mindmaps sammelst du kurz und knackig die wichtigsten Daten und kannst Beziehungen untereinander herstellen. Diese visualisierte Darstellungsform prägt sich zudem viel leichter ein. Organisation heißt auch, sich einen Zeitplan zu erstellen. Versuche regelmäßig zu lernen, sodass du nie in die Situation kommst unter Druck an einem Tag mehrere Wochen Unterricht aufzuarbeiten.
Wissen vertiefen und anwenden
Die dritte und wahrscheinlich beste Lernstrategie ist die praktische Anwendung. Nutze dies so oft es möglich ist. Der berühmte Aha-Effekt hat zur Folge, dass du Wissen und Informationen mit einem bestimmten Erlebnis oder alltäglichen Situationen in Verbindung setzt. Zum Beispiel kannst du Getränke aus einem rechteckigen Tetrapak viel besser über die lange Kante in ein Glas gießen. Luft kann somit in die Packung strömen, und den frei werdenden Raum ausfüllen. Der Vorteil: Kein lästiges kleckern mehr. Ganz automatisch wendest du das Thema Druckausgleich aus der Physik an und vertiefst darüber dein Wissen.
Teste selbst, welche Tipps der einzelnen Lernstrategien dir weiterhelfen. Versuch so viel Wissen wie möglich in deinen Alltag zu integrieren, um die Verankerung von Daten, Fakten und Informationen bestmöglich abzuspeichern.