Learning by Doing

Eine Möglichkeit des Lernens ist das Lernen mittels Motorik. Damit ist nicht etwa das Erlernen motorischer Fertigkeiten (motorisches Lernen), sondern der Zugang zu einem Themengebiet mithilfe der eigenen Motorik gemeint. Das kann entweder durch das eigene aktive Tun oder durch die Beobachtung eines anderen bei der motorischen Ausführung dieser Sache geschehen. Das Lernen durch die eigene aktive motorische Auseinandersetzung mit einem Gegenstand ist auch unter der Redewendung „Learning by doing“ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannt geworden. Seitdem beschäftigte man sich in der Theorie und Praxis der Pädagogik erstmals anstelle des starren Auswendiglernens mit der körperlichen Auseinandersetzung des Lerninhalts. Zwar dauert der Lernprozess mitunter etwas länger, aber wenn man zum Erfolg kommen möchte, muss man eben manchmal erst das Ganze sehen, um die Komplexität der Einzelteile und ihrer Wirkungszusammenhänge verstehen zu können. Durch die praktische Anwendung des Gelernten wird somit auch ein Reflexionsprozess möglich. Meistens macht diese Art zu lernen sehr viel Spaß, weil man aktiv etwas tut. Das ist in den seltensten Fällen langweilig, vor allem nicht, wenn es aus eigenem Interesse heraus getan wird. Zum Beispiel kann mithilfe von Scrabble-Steinen der Fremdsprachenerwerb aufgelockert werden. Man kann spielerisch Grammatik und Vokabeln lernen. Dinge, die im Biologie oder Physikunterricht noch nicht verstanden wurden, können mithilfe von Experimentierkästen oder selbst gebauten Modellen noch mal von einer anderen Seite betrachtet werden. Man kann auch andere Schüler zu sich nach Hause einladen, um zusammen in der Gruppe praktisches bzw. plastisches Lernmaterial basteln.