Klassenfahrten – Lernen einmal anders

Wenn der Termin zur Klassenfahrt näher rückt, steigt die Freude bei den Schülern oft ins Unermessliche. Schulfrei für einen- oder mehrere Tage. Doch warum sind Klassenfahrten auch aus pädagogischer- und schulischer Sicht so wichtig? Wir klären auf.

Ausflüge in jeder Klassenstufe

Als Klassen- bzw. Studienfahrt gelten sowohl Tagesausflüge als auch längere Reisen innerhalb des Klassenverbandes. Während in den unteren Klassenstufen oft eintägige Unternehmungen durchgeführt werden, verändern sich mit zunehmendem Alter der Schüler häufig Zielort und Länge der Reise. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass die besuchten Orte zunächst sehr nah am Wohnort sind und nach der Grundschule oftmals nationale Fahrten unternommen werden. In der Oberstufe werden die Klassenfahrten oft als Studienfahren betitelt und führen nicht selten nach Frankreich, England oder Spanien.

Ziele von Klassenfahrten

Während für die Schüler meist die Freude über ein paar Tage schulfrei aufkommt, haben die Ausflüge und Reisen jedoch auch pädagogische und schulische Schwerpunkte. Durch die Änderung des alltäglichen Umfeldes gelingt es, die Motivation und den Spaß der Wissensaneignung zu steigern oder sogar ein unbewusstes Lernen hervorzurufen. Pädagogisch gesehen ist das Ziel solch einer Unternehmung die Stärkung des Miteinanders in der Klassengemeinschaft. Die Schüler lernen sich zudem von einer neuen, privateren Seite kennen und bekommen ggf. einen neuen Eindruck von Mitschülern. Auch die Lehrer werden bei einer Klassenfahrt unter einem etwas anderen Hintergrund neu kennengelernt und die schulische Distanz zwischen Lehrer und Schüler wird etwas aufgelockert. Im schulischen Zusammenhang verfolgen die Fahrten aber auch festgelegte Lernziele und sind mit dem aktuellen Lehrplan in Verbindung zu bringen. Die Vermittlung des Lernstoffes wird jedoch in einem völlig neuen und oft realen Zusammenhang gesetzt. Beispielsweise besucht die Klasse eine historische Stadt aus einer barocken Zeit. Dank einer Stadtralley in kleinen Gruppen bekommen die Schüler Aufgaben, die sie innerhalb eines Tages abarbeiten sollen. Zur Beantwortung müssen sie Leute befragen, durch die Stadt laufen und Informationen von unterschiedlichsten Quellen einholen. Das macht Spaß und von ganz allein lernen sie eine neue Stadt kennen. Die Schüler überlegen sich, wie Sie die Daten und Fakten über die Stadt einholen können und arbeiten zielorientiert im Team. Auch Besichtigungen von Gedenkstätten, bei denen man auf den Spuren der Vergangenheit unterwegs ist, geben den Schülern einen nachhaltigeren Eindruck damaliger Geschehnisse, als sie je über Lehrbücher hätten erhalten können.

Fazit

Die Termine für Studien- und Klassenfahrten sollten seitens der Schule frühzeitig feststehen und kommuniziert werden, da die Kosten von den Eltern getragen werden. Dank jahrelanger Kooperationen bekommen Schulen bei den Ausflügen häufig einen rabattierten Gesamtpreis, der zumindest teilweise die Kosten senkt. Während einer Klassenfahrt stehen die Stärkung des Gemeinschaftsgedankens, die Entwicklung der Persönlichkeitseigenschaften und der Handlungskompetenzen der Schüler im Vordergrund. Neue Eindrücke und interaktive Aufgabenstellungen führen zu einem nachhaltigen Lernprozess. Spaß und Wissensvermittlung sollen sich auf den Klassenfahrten in einer angenehmen Balance bewegen.