Brainstorming ist ein beliebtes Mittel um kurzfristig neue Ideen oder Anregungen zu einem bestimmten Thema zu erhalten. Ob Brainstorming in der Gruppe mit mehreren Personen oder aber alleine als Einzelperson. Die Methode hilft alte Denkmuster aufzubrechen und ein Thema in neuen Blickwinkeln zu betrachten.
Entwickelt wurde die Methode zur Ideenfindung 1939 von Alex F. Osborn und wurde später von Charles Hutchison Clark modifiziert.
Doch was heißt Brainstorming eigentlich auf Deutsch?
Das Verfahren wurde nach der Idee dieser Methode benannt: „using the brain to storm a problem“, was wörtlich übersetzt „Das Gehirn zum Sturm auf ein Problem verwenden“ bedeutet. Sich einfach hinzusetzen und den Gedanken freien Lauf zu lassen funktioniert jedoch leider nicht. Ideen zu finden ist die eine Sache – gute Ideen eine andere. Also wie genau funktioniert Brainstorming?Regeln für optimales Brainstorming
Brainstorming kann mit zwei Personen durchgeführt werden aber auch mit einer größeren Gruppe. Die optimale Gruppengröße wird in der Regel mit fünf bis acht Personen beschrieben. Während des Brainstormings werden über einen definierten Zeitraum, die spontanen Ideen der Teilnehmer zu einem konkreten Problem gesammelt. Durch diesen öffentlichen Gedankenaustausch entstehen zahlreiche Kombinationen an Ideen zur Lösung des Problems. Diese Ideenfindungsphase dauert in der Regel 30-45 Minuten. Nachdem die Ideen gesammelt wurden, gilt es nun die Ideen zu sortieren und gegebenenfalls in Kategorien einzuteilen.Im Anschluss folgt die Ideenbewertungsphase, welche zwischen 30-60 Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Während in der Ideenfindungsphase vor allem der Grundsatz „Quantität statt Qualität“ galt, steht nun in der zweiten Phase des Brainstormings die Überprüfung der Qualität der gesammelten Ideen im Vordergrund. Welche Ideen sind in der Realität umsetzbar, welche Ideen sind der Problemlösung am dienlichsten? Sind die qualitativ hochwertigsten und praktikabelsten Ideen gefunden, gilt es herauszufinden wie diese Ideen näher betrachtet werden können und welche Schritte unternommen werden müssen um sie in die Praxis umzusetzen.
Auch wenn es die ursprüngliche Idee von Alex F. Osborn war, die Erzeugung von neuen, außergewöhnlichen Ideen in einer Gruppe von Menschen zu fördern, ist besonders bei Brainstorming-Sessions im Team Vorsicht geboten. Meetings mit mehreren Personen bergen die Gefahr, dass sich die Ideen nicht gegenseitig befruchten, sondern eher blockieren und gegenseitig ausbremsen. Daher ist es vor allem in größeren Gruppen sinnvoll einen Moderator einzusetzen, der die Vorschläge der Teilnehmer sammelt und die Sprechanteile verteilt.
Vor- und Nachteile von Brainstorming
Vorteile
- Große Menge an Ideen in kurzer Zeit
- Wenig Vorbereitung notwendig
- Generierung neuartiger und ungewöhnlicher Ideen
- Teilnehmer inspirieren sich gegenseitig
Nachteile
- Brainstorming wird häufig falsch angewendet
- Extrovertierte Personen können durch ihre Dominanz die Gruppendynamik stören
- Möglicherweise viel Nachbearbeitung bei großer Menge ungeordneter Ideen
Die 10 ultimativen Brainstorming-Tipps:
- Konzentration: Die äußeren Einflüsse minimieren und auf Handy, TV etc. verzichten. Am besten für eine Weile komplett ausschalten und sich voll und ganz auf das Brainstormen konzentrieren.
- Engagement zeigen: Kurz für fünf Minuten über ein Problem nachzudenken, wird sehr unwahrscheinlich direkt zu einer Lösung führen. Das Finden von qualitativ hochwertigen Ideen erfordert Zeit und Disziplin. Querdenken und das aus gewohnten Denkmustern auszubrechen ist mit Aufwand und Anstrengung verbunden.
- Selbstdisziplin: Wenn eine Idee zu Beginn als vielversprechend und zielführend erschien, sie sich im Nachhinein jedoch als schwieriger umzusetzen als gedacht herausstellt, sollte nicht zu viel Energie in diese Idee investiert werden. Stellen Sie diese Idee lieber wieder hinten an und konzentrieren Sie sich auf andere Ideen.
- Geplante Ablenkung schaffen: Während Facebook, Snapchat und Co. nicht unbedingt die geeignete Wahl sind um sich neue Inspiration zu holen, ist es ein Spaziergang umso mehr. Neue äußere Eindrücke produzieren auch neue Ideen. Frische Luft sorgt außerdem dafür, dass das Gehirn leistungsfähiger bleibt.
- Visualisieren Sie Ihre Ideen: Egal, ob Sie sich die Ideen auf ein Blatt Papier schreiben, diese an der Tafel festhalten oder auf Ihrem PC tippen – die Hauptsache ist, dass Sie diese Gedanken festhalten. Aus den einzelnen Ideen können später wichtige Lösungsansätze gewonnen werden.
- Pausen einlegen: Statt 3 Stunden am Stück zusammen zu sitzen, lieber das Brainstorming in mehrere Sessions unterteilen und dazwischen immer ausreichend Pausen machen. Pausen helfen dabei die Eindrücke zu verarbeiten.
- Unvoreingenommen bleiben: Während des Brainstormings sollte man zurückhaltend mit Kritik oder Wertungen sein. Auch Ideen die zunächst abwegig erscheinen, können interessante Anhaltspunkte enthalten, die am Ende zu einem guten Ergebnis führen können.
- Quantität statt Qualität: Im ersten Schritt den Fokus auf „Masse statt Klasse“ legen. Die erarbeiteten Ideen werden erst im zweiten Schrift auf Ihre Qualität geprüft. Zunächst gilt: Je mehr Ideen, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines Treffers.
- Weitere Tools zur Visualisierung verwenden: Eine erfolgreiche Ergänzung zum Brainstorming Prozess kann das Nutzen von Mindmaps sein.
- Erwartungen niedrig halten: Gehen Sie nicht mit der Einstellung in ein Brainstorming, dass Sie am Ende ein fertiges Endprodukt erhalten. Brainstorming ist nur der erste Schritt in einem Problemlösungsprozess.
Weitere Informationen zum Thema Brainstorming gibt es in einem unserer vorherigen Beiträge.