Die Theorie von unterschiedlichen Lerntypen, die mittlerweile sehr populär geworden ist, geht auf den 2003 verstorbenen deutschen Biochemiker Professor Doktor Frederic Vester zurück, der diese in seinem 1975 erstmals erschienenen Buch "Denken, Lernen, Vergessen" vorstellte. Nach der von ihm dargestellten Biologie des Lernens gibt es verschiedene Wahrnehmungskanäle, um zu lernen. Die von ihm unterschiedenen Lerntypen sind:
- der auditive Lerntyp
- der optisch-visuelle Lerntyp
- der haptische Lerntyp
- der durch den Intellekt lernende Lerntyp
Während der auditive Lerntyp durch Hören und Sprechen lernt, tut dies der optisch-visuelle Lernende durch seine Augen und die von ihnen wahrgenommenen Beobachtungen. Der haptische Lerner lernt Vester zufolge durch das Praktische, das Anfassen und Fühlen. Auffällig hierbei ist, so auch die vorgebrachten Zweifel der Kognitionswissenschaftler an der ihnen zu oberflächlichen und in sich unlogischen Theorie, dass der vierte Lerntyp keinen wirklichen Wahrnehmungskanal repräsentiert, sondern allein durch seinen Intellekt lernt und begreift. Niemand wird aber daran zweifeln, dass auch bei den ersten drei Lerntypen und den von ihnen genutzten Wahrnehmungskanälen dem Intellekt eine entscheidende Bedeutung bei der Verarbeitung der aufgenommenen Informationen zukommt. Die Wahrnehmungsleistung entspricht eben nicht dem kognitiven Verarbeitungsprozess und stellt auch keine Alternative zu diesem dar, sondern ist nur der Beginn in einem komplexen Lernprozess. Auch die Isolierung der verschiedenen Wahrnehmungskanäle scheint fraglich, wenn etwa – um nur ein mögliches Beispiel der Schwierigkeiten dieser Einteilung zu nennen – beim Schreiben sowohl optisch-visuell wie durch den Vorgang des Schreibens selbst haptisch gelernt wird.