Zahlen lernen mit dem Majorsystem (Teil 1): Das Grundgerüst

"Die Zahl ist das Wesen aller Dinge", sagte eins der griechische Philosoph und Mathematiker Pythagoras. Warum wir uns Zahlen dennoch so schlecht merken können, dieser Frage sind wir letzte Woche auf den Grund gegangen. Eine Möglichkeit sich Zahlen zu merken ist es, sich diese aufzuschreiben. Dies ist jedoch keine zufriedenstellende Lösung, da Zettel die Eigenschaft haben, immer dann nicht auffindbar zu sein, wenn man diese braucht. Auch gibt es Situationen wie beispielsweise Klausuren, bei der wir unsere "Spickzettel" nicht verwenden dürfen. Eine weitere und beliebte Möglichkeit ist, sich Zahlen im Muster zu merken. Diese Variante eignet sich besonders bei jener Art Zahlen, die man über eine Tastatur (Telefonnummer, PIN etc.) eingibt. Doch auch gibt es ein Problem: Das Ziffernfeld kann je nach Gerät anders angeordnet sein.

Diese und nächste Woche stellen wir euch daher eine Merktechnik vor, mit der Zahlen spielerisch erlernt werden können: das Majorsystem.

Die Funktionsweise des Majorsystems

Das Majorsystem ist einer der stärksten Merktechniken. Auf den ersten Blick erscheint das Majorsystem recht kompliziert. Dies täuscht aber. Sie ist einfach anzuwenden und funktioniert zuverlässig. Das Grundprinzip des Majorsystems ist folgendes: Zahlen werden in Buchstaben umgewandelt, die zusammengesetzt Wörter ergeben, woraus anschließend Bilder geschaffen werden. Der Vorteil ist, dass du zahlreiche Zahlen in ein einzelnes Bild unterbringen kannst.

Folgende Zahlen werden folgende Buchstaben zugeordnet:
1= T, D 2= N 3= M 4= R 5= L 6= SCH, CH, J 7= K, G, CK, Q 8 = F, V, W, PH 9= P, B: 0= S, SS, SZ, Z

Die Zahl 1 ähnelt optisch dem T. Der Buchstabe D ist mit dem T lautverwandt. Die Zahl 2 ähnelt, wenn du diese drehst, dem Buchstaben N. Die Zahl 3 ähnelt bei einer 90 Grad-Drehung dem Buchstaben M. Der vierte Buchstabe des Wortes „vier“ ist ein R. Bei der Zahl 5 sieht der obere Winkel wie ein umgedrehtes L aus. Die Zahl 6 enthält ausgesprochen die Buchstaben CH und SCH. Der Buchstabe J ähnelt gespiegelt optisch der Zahl 6. Die Zahl 7 besitzt eine Ecke (CK, K). Der Buchstabe G ist lautverwandt. Der V8-Motor ist einer der bekanntesten Motoren. Die Buchstaben F, W und PH sind mit dem V wortverwandt. Die Zahl 9 gespiegelt ähnelt optisch dem Buchstaben P. Der Buchstabe B ist mit dem P wortverwandt. Die Zahl 0 heißt im Englischen „Zero“. Die Buchstaben S, SS und SZ sind mit dem Z wortverwandt.

Treten gleiche Konsonanten hintereinander auf (Mutter, Tipp, Suppe etc.), dann stehen diese nur für eine Ziffer. Vokale werden keiner Ziffer zugeordnet. Das heißt in der Konsequenz, dass beispielsweise das Wort Mutter für die Zahl 314 steht. Das Wort Tipp ergibt die Zahl 39 und das Wort Suppe die Zahl 09. Unser Tipp: Versucht so viele Ziffern wie möglich in einem Wort unterzubringen. Auch gilt: Je persönlicher eure Beziehung zu einem Begriff, desto leichter lässt sich dieser merken. Hierzu ein Beispiel: Wenn ihr selber einen Hund besitzt, dann steht ihr dem Wort Hund näher als etwa einen Nichthundebesitzer.
Nächste Woche werden wir dann richtig praktisch und wir zeigen euch, wie ihr konkret Wörter aus Zahlen bilden könnt.