Sprachapps – Stirbt die Sprachennachhilfe aus?

Mit Apps für das Smartphone versuchten Jung und Alt Wissenslücken ganz bequem und mobil zu schließen. Doch reicht eine Sprachapp aus, um tatsächlich fließend Sprachen zu lernen? Wir möchten die Funktionsweise und die Erfolgschancen von Sprachapps einmal unter die Lupe nehmen.

Apps nutzen, um Sprachen zu lernen

App ist die Abkürzung für application (engl = Anwendung) und bezeichnet kleine Zusatzprogramme, die sich jeder Smartphone- oder Tabletbesitzer entweder kostenfrei oder gegen ein Entgelt herunterladen kann. Dazu zählen Spiele, die Chance, sich schnelle Verkehrsverbindungen für seine Stadt zu suchen, aber auch Sprachapps. Hier hat man die Möglichkeit, eine Sprache auszuwählen und diese dann zu lernen. Sehr bekannte Apps für das Lernen von Sprachen sind zum Beispiel Babbel, Duolingo und Busuu. Die Kosten unterscheiden sich von kostenfrei bis zur monatlichen Gebührenpflicht. Die Vorteile einer App liegen auf der Hand. Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter und dank der Appinstallation kann jederzeit eine Lektion absolviert werden. Egal ob in der S-Bahn oder im Wartezimmer vom Arzt. Jede freie Minute kann genutzt werden.

In einem ersten Schritt kannst du bei der Applikation auswählen, welche Sprache du lernen willst. Gängige Sprachen, wie Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch stehen dir immer zur Auswahl. Für nicht ganz so populäre Sprachen, wie z.B. indonesisch muss bei der Appauswahl etwas genauer geguckt werden, welcher Dienst die gewünschte Sprache anbietet.
Oft gibt es zunächst einen kleinen Test, um den Status quo der Kenntnisse festzustellen. Mit kleinen Lektionen/Einheiten kann der User im Anschluss seine Fähigkeiten erweitern. Neben Multiple Choice werden auch Hörverstehen und Sprachübungen integriert. Der Fokus liegt jedoch primär darin, das Vokabular zu erweitern und Sätze in die Fremdsprache oder aus der Fremdsprache ins Deutsche zu übersetzen.

Kann die Sprachapp die Nachhilfe ersetzen

In der Schule lernen alle bereits zwei Fremdsprachen. Englisch ist dabei in Deutschland die erste Fremdsprache. Mitunter lernen Kinder diese bereits im Kindergarten. Als zweiter Fremdsprache kommt dann für vieler Schüler Französisch oder Spanisch in die engere Auswahl. Sind die Leistungen in der Schule nicht so gut oder ist sogar die Versetzung gefährdet, kommt schnell das Thema von zusätzlichem Nachhilfeunterricht auf. Doch hilft hier nicht bereits die Sprachapp?
Sprachapps sind toll, um über verschiedene Lektionen sein Vokabelwissen zu festigen, aber um eine Sprache wirklich zu testen, ist die Kommunikation und das aktive Sprechen der Sprache der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Mit einem Nachhilfelehrer kannst du im Dialog die Fremdsprache anwenden. Thematische Unterhaltungen wie: „Wie war dein Tag?“, „Wie war dein Urlaub“ oder „Was möchtest du später studieren“ sind tolle Fragen, über die man in einer Nachhilfestunde reden kann.

Neben dem Dialog und der direkten Anwendung fehlt es bei den Sprachapps an der individuellen Betreuung. Beim Lernen einer neuen Sprache ist neben den Vokabeln die korrekte Anwendung der Grammatik wichtig. Hier gibt es in den Apps maximal kleine Merksätze. Der Nachhilfelehrer kann sich hingegen voll auf den Schüler konzentrieren und individuelle Tipps und Eselsbrücken liefern, die beim Lernen der Fremdsprache hilfreich sind.

Fazit

Sprachapps sind eine tolle Möglichkeit, die ersten Schritte in einer neuen Sprache zu machen oder bereits vorhandenes Wissen wieder aufzufrischen. Jedoch stellen Sprachapps keine vollwertige Alternative zum Nachhilfelehrer dar. Denn während die Apps von Millionen von Usern gleichermaßen genutzt werden, kann der Nachhilfelehrer individuell auf Fehler und Probleme eingehen. Zudem wird es ihm besser gelingen, durch gezielte Kommunikation in der Fremdsprache, diese zu festigen.