So beeinflusst die Lernumgebung die Lernleistung der Schüler

Psychologen sind der Meinung, dass die direkte Umgebung einen weitaus höheren Einfluss auf die Lernleistung hat als bisher vermutet. Doch bislang sind die meisten Schulgebäude eher eines: schlicht und funktional. Dies ist aus Sicht der Psychologen nicht optimal.

Wie stark die Gestaltung des Schulgebäudes den Lernerfolg beeinflusst, mit dieser Frage beschäftigen wir und diese Woche

Die neue Anforderung an das Schulgebäude

Statt mittags nach Hause zu gehen, um dort die Hausaufgaben zu machen und zu lernen, bleiben die Schüler vermehrt nachmittags in der Schule und erledigen diese Tätigkeiten dort. Dieser Umstand stellt weitere Anforderungen an das Schulgebäude. Während im normalen Schulunterricht die Vermittlung der Lerninhalte in Vordergrund steht, liegt der Fokus bei den Hausaufgaben und beim Lernen auf die Festigung der Lerninhalte. Neben der Bereitstellung geeigneter Räume, muss eine Lernumgebung geschaffen werden, in der sich Schüler auf das Lernen konzentrieren und sich gleichzeitig wohlfühlen.
Dass die Lernumgebung einen maßgeblichen Einfluss auf die Lernleistung hat, bestätigen mehrere Studien. Eine US-amerikanische Untersuchung zeigt, dass ein für Schüler sympathisches Umfeld die Schulleistung in allen Fächern deutlich steigert. Ein sympathisches Umfeld wird unter anderem durch Pflanzen, die Art der Beleuchtung sowie durch Gestaltung der Klassenzimmer und des Schulgebäudes erzeugt.

Das Schulgebäude mit einfachen Mitteln zum idealen Lernumfeld verwandeln

Eine spanische Studie kommt zum Ergebnis, dass eine grüne Lernumgebung das Arbeitsgedächtnis sowie die Aufmerksamkeit der Schüler positiv beeinflusst. Ob begrünter Schulhof oder im Schulgebäude aufgestellte Pflanzenkübel - tragen zum Wohlbefinden bei und sorgen für eine angenehmere Lernumgebung. Sie reinigen die Luft, erhöhen die Luftfeuchtigkeit und dämpfen den Schall.

Unterschiedlich gestaltete Klassenzimmer sprechen verschiedene Sinne an. Je nach Farben werden Spannungs- oder Entspannungseffekte ausgelöst. Dass die Beleuchtung in den Klassenräumen ebenfalls eine große Auswirkung auf das Wohlbefinden hat, zeigt eine andere Studie. Kommt statt "kaltem" Neonlicht ein "warmes" Licht zur Anwendung, sinkt die Krankheitsrate der Schüler.

Welche Lernumgebung für Schüler am besten ist, ist ebenfalls altersabhängig. Jüngere Schüler benötigen fantasiereiche Lernorte, die die Sinne ansprechen. Der Grund: Die Fähigkeit, abstrakt zu denken, ist weniger stark ausgeprägt als bei Jugendlichen. Ältere Schüler hingegen brauchen zum Lernen einen ruhigen Platz, um sich auf den Lernstoff konzentrieren zu können.