Die optimale Lernumgebung: Welches Licht eignet sich am besten zum Lernen?

Die Lernumgebung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Lernleistung. Letzte Woche sind wir der Frage nachgegangen, wie stark die Gestaltung des Schulgebäudes den Lernerfolg von Schülern beeinflusst. Diese Woche beschäftigen wir uns mit der Frage, welches Licht besonders gut zum Lernen geeignet ist.

Die Wirkung der Farbtemperatur beim Lernen

Die Farbtemperatur, auch Lichtfarbe genannt, ist ein Maß, welches anzeigt an wie wir eine Lichtquelle farblich wahrnehmen. Kerzenlicht erscheint uns eher gelblich. Mondlicht, also das vom Mond reflektierte Licht, nehmen wir dagegen eher bläulich wahr. Grundsätzlich wird zwischen drei Arten von Lichttemperatur unterschieden: warmes, neutrales und kaltes Licht. Generell gilt: je höher die Farbtemperatur, desto kälter das Licht.

Eine Farbtemperatur bis 3.000 Kelvin wird als warmes Licht, bis 5.000 Kelvin als neutrales Licht und ab 5.000 Kelvin als kaltes Licht bezeichnet. Kerzenlicht hat beispielsweise 1.500 Kelvin, Kunstlicht beträgt ca. 3.200 Kelvin und Tageslicht hat eine Lichtfarbe zwischen 5.200 Kelvin und 7.000 Kelvin.
Licht hat sowohl eine emotionale als auch biologische Wirkung. Licht kann sowohl anregend als auch beruhigend auf uns wirken. Warmes Licht, also Licht mit einer niedrigen Farbtemperatur, wirkt auf uns beruhigend und entspannend. Kaltes Licht lässt Räume dagegen größer erscheinen. Ein hoher Blauanteil, welcher besonders stark im kalten Licht vorhanden ist, wirkt biologisch anregend und fördert die Konzentration. Warmes Licht dagegen fördert das Schlafhormon Melatonin und ist für das Lernen daher eher kontraproduktiv.
Neutralweißes sowie tageslichtweißes Licht ist zum Lernen am besten. Eine an dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführte Studie zeigt, dass bläuliches Licht die Lesegeschwindigkeit um bis zu 30 Prozent erhöhen und die Fehlerquote bei Schultests um 45 Prozent sinken lässt. Warmes Licht dagegen wirkt sich positiv auf die Gesprächsbereitschaft sowie auf die Kreativität aus.

So gestaltest du deine optimale Lernumgebung

Um das Tageslicht optimal für das Lernen zu nutzen, solltest du deinen Schreibtisch im 90 Grad Winkel zum Fenster stellen, also so, dass das Tageslicht von der Seite auf deinen Schreibtisch fällt. Steht dein Schreibtisch mit Blickrichtung zum Fenster, dann kann der frontale Lichteinfall dich blenden und dich beim Lernen stören.
Sollte kein ausreichendes Tageslicht vorhanden sein, solltest du auf diese Lampen zurückgreifen, die das Tageslicht nachempfinden. Das Lernen solltest du nicht auf den späteren Abend verschieben. Helles, bläuliches Licht, welches wir zum effektiven Lernen benötigen, behindert das Einschlafen.